Evangelisch mitten in Bayern — 450 Jahre Reformation in Ortenburg (Ausstellung)

Aus RegioWiki Niederbayern
Wechseln zu: Navigation, Suche

Evangelisch mitten in Bayern — 450 Jahre Reformation in Ortenburg ist die gleichnamige Ausstellung zum 450. Ortenburger Reformationsjubiläum. Sie wurde im Jahre 2013 im ehemaligen Kantorhaus in Ortenburg errichtet. Die Reformationsausstellung wird noch bis in das Jahr 2025 öffentlich zugänglich sein.

Über die Ausstellung

Ausstellungskurator Dr. Ludger Drost (rechts) zeigt den Ehrengästen des Eröffnungsfestes Landrat Franz Meyer und Heinrich Graf zu Ortenburg die persönliche Bibel Graf Joachims. (Foto: Baumgartl)

Die Ausstellung Evangelisch mitten in Bayern — 450 Jahre Reformation in Ortenburg ist die Hauptausstellung im Kantorhaus am evangelischen Pfarrhof in Ortenburg. Das Kantorhaus wurde für das Jubiläumsjahr von der evangelischen Kirchengemeinde erworben und renoviert. Im Anschluss wurde 2012/13 eine Dauerausstellung errichtet. Die Eröffnung der Ausstellung, samt des zugehörigen Themenwegs, erfolgte am 28. April 2013 um 11 Uhr bei einem Festakt durch den evangelischen Regionalbischof Dr. Hans-Martin Weiss und Landrat Franz Meyer.

In der Reformationsausstellung wird die evangelische Geschichte Ortenburgs lebendig dargestellt, aber auch die Grundsätze des evangelisch-lutherischen Glaubens erläutert. Auf den 130 qm finden sich etwa 100 Exponate, Klappen im Boden und Zeugnisse aus früheren Generationen und interaktive Darstellungen.[1]

Ehrenplätze in der Ausstellung haben sowohl der vom Ortenburger Reformatoren Graf Joachim 1573 gestiftete Reformationskelch, sein ehemaliges persönliches Neues Testament, als auch die von Ortenburger Bürgern gemeinsam handschriftlich verfasste Bibel. Auch die reiche Schulgeschichte und die Natur- und Heimatdichterin Katharina Koch finden in der Ausstellung ihren Platz. Das Neue Testament und der sogenannte Reformationskelch werden in einem kleinen Gewölberaum, der Schatzkammer, präsentiert. Für die Ausstellung stellten zudem zahlreiche Ortenburger Bürger weitere Leihgaben zur Verfügung. Als Besonderheit gilt zudem, dass von den berühmten Ortenburger Bibeln, welche sich heute im Deutschen Historischen Museum in Berlin befinden, in der Ausstellung einige Bilder gezeigt werden können. Im Jubiläumsjahr 2013 fanden sich zahlreiche Leihgaben in der Ausstellung, diese wurden inzwischen durch Repliken ersetzt. Somit blieben sie der Dauerausstellung weiterhin erhalten.

Der Eintrittspreis für die Ausstellung beträgt für Erwachsene zwei Euro, für Jugendliche und Ermäßigte einen Euro. Kinder haben freien Eintritt.[1] 25 Ortenburgerinnen und Ortenburger helfen Besuchern als geschulte Führer für Ausstellung und Themenweg.

Indirekter Teil der Ausstellung ist auch die Marktkirche mit ihren zahlreichen Grabdenkmälern aus der Zeit der Reformation. Die beiden prunkvollen Kenotaphen (Scheingräber) für Graf Joachim und seinen Sohn Anton sind in ihrem Prunk mit den Kaisergräbern jener Zeit vergleichbar.

Jubiläumsjahr 2013

Besuch des evangelischen Landesbischofs Dr. Heinrich Bedford-Strohm in der Ausstellung. (Foto: Scholz)

Im Jubiläumsjahr 2013 wurde die Ausstellung durch zwei Sonderausstellungen im Gemeindehaus, der Parallelausstellung Ortenburg und Oberösterreich im Evangelischen Museum Oberösterreich in Rutzenmoos, sowie zwei weiteren Sonderausstellungen im Rathaus und der Galerie an der Wolfach begleitet.

Im Gemeindehaus befanden sich zwei Sonderausstellungen passend zum Themenjahr 2013 Reformation und Toleranz der Lutherdekade der Evangelischen Kirche Deutschlands. Die Erste mit dem Titel Heimat suchen – Toleranz finden, welche sich mit der Ortenburger Zeitgeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts beschäftigt. Die zweite Sonderausstellung Evangelische Frauen – nicht aus Pappe behandelt Frauen die sich für den Aufbau evangelischen Glaubens im Evangelischen Dekanat Passau verdient gemacht haben.[1]

Die Ausstellungen im Kantor- und Gemeindehaus waren im Festjahr vom 28. April bis 3. November 2013 von Donnerstag bis Sonntag von 15 bis 18 Uhr geöffnet. [1]

Ursprünglich sollten die Ausstellungen lediglich bis 31. Oktober 2013 geöffnet bleiben. Aufgrund der Leihgabe des ersten Bandes der Ortenburger Bibeln aus Berlin wurden die Ausstellung bis 3. November 2013 verlängert.

Besonderheiten im Jahr 2014

Für das Jahr 2014 wurde durch Dr. Ludger Drost eine Broschüre erstellt, anhand der sich Besucher die Ausstellung und den Themenweg selbst erschließen können. Die Ausstellung wurde am 20. April wiedereröffnet. Sie bleibt bis 1. November 2014 geöffnet. Besucht kann die Ausstellung jeden Sonn- und Feiertag werden, nach dem Gottesdienst von 11 bis 12 Uhr sowie von 15 bis 17 Uhr. Zusätzlich zur Ausstellung sind für Groß und Klein, stets zu gegebenen Anlässen, themenbezogene Führungen geplant.

Ansichten

Anmerkungen

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Sabine Hofer: 28. April: Eröffnung der Ausstellung und des Themenwegs zur 450 Jahrfeier der Ortenburger Reformation. In: Ortenburg Kurier Nr. 187 vom 23. März 2013 (S. 12)

Literatur

Links


450 Jahre Reformation in Ortenburg

Ausstellung (Begleitbroschüre) – ThemenwegRegionaler KirchentagBibel-ProjektBegleitbuchÖsterreichische ParallelausstellungBjblia Das ist die gantze heilige Schrifft DeudschDas Newe Testament