Evangelische Holzkirche (Grafenau)

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Die ehemalige evangelische Holzkirche in Grafenau wurde von schwedischen Lutheranern vor dem 2. Weltkrieg gestiftet. Sie wurde in der Stifterstraße errichtet, auf dem Grund von Nepomuk Bucher, Großvater von Brauereibesitzer Hans-Ulrich Wiedemann. Die Kirche wurde am 15. Juni 1931 eingeweiht und erinnert an eine nordische Stabkirche.

Geschichte

Ausgelöst durch die Aktion „Wooden Church Crusade“, einer Art Kreuzzug amerikanischer Christen zum Bau von Holzkirchen vor dem 2. Weltkrieg, stifteten schwedische Lutheraner die erste evangelische Kirche in der Grafenauer Stifterstraße, die auch entfernt an eine nordische Stabkirche erinnerte. Das Grundstück dafür hatte Johann Nepomuk Bucher, der Großvater von Bräu Hans-Ulrich Wiedemann zur Verfügung gestellt. Die Kirche wurde am 15. Juni 1931 geweiht.

In den 1950er Jahren reichte der Platz in der kleinen Holzkirche nicht mehr aus. Die Konfirmationen mussten nebeneinander gefeiert werden und zu Gemeindefesten und Ehrungen wichen die evangelischen Christen in das Gasthaus Nätscher aus.

Julius Kasperowitsch, von 1964 bis 1989 Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde, kümmerte sich um einen Neubau. Zur Finanzierung von 500 000 DM für eine neue Kirche hat die evangelische Gemeinde die alte Holzkirche verkauft. Eine Steuerberaterin aus Berlin erstand das Bauwerk für 40 000 DM und richtete sich darin eine Ferienwohnung ein. Im Laufe der Zeit wechselten die Besitzer − das Grundstück samt ehemaliger Kirche wurde an die Familien Wiedemann und Hatzinger versteigert.

1969 zog die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Grafenau in ein modernes Gotteshaus, die Christuskirche. An die Kirche angebaut sind Pfarramt und Pfarrhaus.

Die Holzkirche stand nicht unter Denkmalschutz, so blieb auch ihr Abriss ohne Folgen.

Teile aus der Grafenauer Holzkirche bestehen in den anderen evangelischen Kirchen weiter. So ist in der Martin-Luther-Kirche in Spiegelau das Abendmahl-Geschirr, im Dietrich-Bonhoeffer-Haus in Schönberg, das 1967 gebaut wurde, hat das Altarbild seinen Platz gefunden und die hölzerne Taufstelle steht in der 1969 eingeweihten Grafenauer Christuskirche.

Literatur