Förderkreis Bereich Schloss Ortenburg e.V.

Aus RegioWiki Niederbayern
Wechseln zu: Navigation, Suche

Der Förderkreis Bereich Schloss Ortenburg e.V. ist ein 1987 gegründeter Ortenburger Verein mit dem Ziel der Erweiterung und Aufrechterhaltung des Schlossmuseums, sowie die Erhaltung und Verbesserung des vom Deutschen Wildgehegeverbandes anerkannten Natur- und Wildgeheges Wildpark Ortenburg. Der Verein setzt sich somit für den Erhalt des gesamten ehemaligen Schlossareals Ortenburg ein. Ein weiteres Ziel ist die Erforschung und Weiterverbreitung der Heimatgeschichte.

Die Mitglieder des Förderkreises erhalten im Wildpark Ortenburg und im Vogelpark Irgenöd ermäßigten Eintritt. Der Jahresbeitrag beträgt 12 € pro Person.

Geschichte

Am 3. Februar 1987 fand die Gründungsversammlung des Förderkreises statt. Auslöser war der gemeinsame Wunsch innerhalb der Gemeinde den von Graf Alram zu Ortenburg im Jahre 1974 gegründeten Wildpark, der kurz vor der Schließung stand, zu erhalten. Erster Vorsitzender wurde Rolf Jacobs. Zu Beginn hatte der Verein bereits 57 Mitglieder.

Der Förderkreis erkläre sich für den ganzen Schlossbereich zuständig und setzte sich vor allem kulturelle Ziele. Das erste Ziel war die Generalsanierung des Wildparks. Der Förderkreis brachte insgesamt 33.630 DM an Spenden zum Erhalt des Wildparks auf, auch die Gemeinde gewährte einen Zuschuss von 18.000 DM, wie auch die Regierung Niederbayern mit einer Investitionsbeihilfe von 25.000 DM. Von November 1987 bis April 1988 wurde der Wildpark geschlossen und saniert. Dank der umfangreichen Sanierungsarbeiten gelang es den Betreibern nun die Kosten zur weiteren Erhaltung des Tiergeheges selbst aufzubringen.

Zu Beginn der 1990er Jahre förderte der Verein diverse Maßnahmen, 7.500 DM Zuschuss für die Sanierung des Schlossbrunnens, 3.000 DM für die Ortenburger Ritterspiele und 1.500 DM für Metallfahnenmasten am Eingang des Wildparks.

Am 4. Mai 1995 wurde Altbürgermeister Friedrich Gebeßler als neuer Vorstand für den zu Beginn des Jahres verstorbenen Rolf Jacobs gewählt. In jenem Jahre wurde auch die Nachtbeleuchtung des Schlosses installiert, der Förderkreis trug daran insgesamt ein Drittel der Kosten.

Nach einem Hoch von über 96 Mitgliedern war die Mitgliederanzahl bis 2001 auf 72 gesunken. Bei der Hauptversammlung am 26. November 2003 wurde mit Alfons Niederhofer ein neuer Vorstand gewählt. Friedrich Gebeßler wurde dabei zum Ehrenmitglied ernannt. Inzwischen hat der Förderkreis über 270 Mitglieder.

Im Jahre 2006 feierte der Förderkreis gemeinsam mit der Gemeinde Ortenburg zwei Jubiläen. Am 17. Februar wurde die 200-jährige Zugehörigkeit Ortenburgs zum Staat Bayern im ehemaligen gräflichen Empfangssaal auf Schloss Ortenburg gefeiert. Zudem wurde das 30-jährige Bestehen des Schlossmueums gefeiert. Hierfür wurde am 27. und 28. Mai 2006 ein Schloss- und Bürgerfest mit Handwerkstreibenden (u.a. Bogenmacher, Seilmacher, Drechsler) und Tanz- und Musikvorführungen veranstaltet. Stündlich gab es dabei Führungen durch das Museum. Am Festabend in der Schlosskapelle hielten Heimatforscher Walter Fuchs und Archivdirektor Herbert Wuster Vorträge über „200 Jahre Ortenburg in Bayern“ und das Schlossmuseum. Zudem gab es einen Diavortrag von Günther Heumann zur Entwicklung des Museums.

Der Vorsitzende des Förderkreises und zugleich Kulturbeauftragte der Gemeinde, Alfons Niederhofer, Bürgermeister Hans Halser und Altbürgermeister Reinhold Hoenicka betrachten die Schlossdecke nach vollendeter Sanierung im Jahre 2008. (Foto: Scholz)

In den Wintern 2004/2005 und 2006/2007 beteiligte sich der Förderkreis an den Kosten der Sanierungsarbeiten der Renaissanceholzkassettendecke in der Ortenburger Schlosskapelle, welche seitdem in neuem Glanz erstrahlt. Für die noch ausstehende Restaurierung der beiden prunkvollen Portal und der Kanzel hat der Förderkreis schon eine finanzielle Unterstützung von 8.000 € zugesagt.
Als nächstes setzt sich der Förderkreis für die Sanierung des Rittersaales ein, hierfür liegt bereits ein Gutachten für die notwendigen Renovierungsarbeiten vor. Auch die bisher nicht ausgestalteten nördlichen Fensterumrahmungen im Schlosshof seien in Planungen für zukünftige Renovierungen am Schloss aufgenommen worden.

Das Schlossmuesum wurde 2008 vom Förderkreis inventarisiert und teilweise neugestaltet. Zur Sicherung der Ausstellungsgegenstände wurde in den Museumsräumen die Fenster mit einer UV-Schutzfolie beklebt.

Seit 2008 betreuen Mitglieder des Förderkreises auch intensiv die Lindenallee, welche vom Markt hinauf zum Schloss führt. Der Förderkreis und der Verein für Gartenbau und Landschaftspflege kümmern sich gemeinsam darum, die Bäume vor Verbuschung zu bewahren.

Im Jahr 2009 wurden Malerarbeiten im Eingangsbereich und den Nordfenstern des Schlosses finanziert, wie auch die Erneuerung des Zaunes des Wildgeheges für den Wildpark. Es wurde geplant am ehemaligen Standort des Pommeranzenhauses Informationstafeln aufzustellen und mit einem Modell an das historische Gebäude zu erinnern. Auch die Renovierung des Yakgeheges im Wildpark wurde vom Förderkreis bezuschusst.

In Zusammenarbeit mit dem Markt Ortenburg und dem Landkreis Passau konnte der Fußweg von der Lindenallee vom Ort herauf bis zum Schloss, entlang der Kreisstraße, verlängert werden.

Das im Jahr 2009 wiederaufgetauchte Neue Testament des Grafen Joachim wurde von der evangelischen Kirchengemeinde mit finanzieller Unterstützung des Förderkreises erworben.

2010 besuchte Bernhard Roos den Förderkreis und die Gemeinde Ortenburg. Roos wurde von Alfons Niederhofer, als Vorsitzender, und von Altbürgermeister Reinhold Hoenicka emfangen. Zuerst wurde der Gast durch den 25 Hektar umfassenden Ortenburger Wildpark geführt. Reinhold Hoenicka führte anschließend durch das Schloss und Museum. Bernhard Roos zeigte sich dabei sehr angetan von der Heimat- und Denkmalpflege der Ortenburger und des Förderkreises, der das Kulturgut im Passauer Land lebendig halte. Die Aktivitäten des Schlossförderkreises zeigten, dass auch in Zeiten knapper Kassen die Kultur nicht den Kürzeren ziehen müsse. Im gleichen Jahr setzten sich zahlriche Mitglieder des Fördervereins für die Knüpfung von Beziehungen nach Grieskirchen ein, wo die oberösterreichische Landesausstellung stattfand. Im Rahmen der Ausstellung gab es nicht nur Ausstellungsgegenstände mit Bezug zu Ortenburg, sondern auch eine Ortenburg-Woche.

Im Frühjahr des Jahres 2011 ließ der Förderverein mit finanzieller Unterstützung durch die Firma Micro-Epsilon und des Landkreises Passau das Gebiet um Vorder- und Hinterschloss bis Kamm, insgesamt ca. 1,8 km², mit dem Airborne-Laser-Verfahren aufnehmen. Aufgrund des Todes von Schlossbesitzer Heinrich Orttenburger kam es jedoch abrupt zu einer Unterbrechnung der geplanten weiteren Restaurierungsarbeiten des Schlosses. Generalkonservator Egon Greipl sicherte aber auch zukünftig seine Unterstützung zu. In jenem Jahre wurde das Schlossmuseum teilweise neugestaltet und erweitert. Als weitere Attraktion kam die Sammlung „Utensilien aus Omas Küche von 1850 bis 1950“, Besitz der Familie Grimbs, in das Schlossmuseum. Weiteren Zugang bildetete Geschirr aus der gräflichen Tambacher Porzelanmanufaktur mit dem Ortenburger Familienwappen.

Im Jahre 2012 bemühte sich der Arbeitskreis für Geschichte um die Erfassung der Geschichte der Ortenburger Geologie. Im Foyer des Seniorenheimes Ortenburgs fand eine Ausstellung zu den Fossilienfunden in Ortenburg statt. Zugleich gab es einen Vortrag von Reinhard Baumgartner von der Passauer Kreisarchäologie. Der Jahresausflug führte zur Bayerisch-Oberösterreichischen Landesausstellung in Braunau, Burghausen und Mattighofen.

Mit dem Jahr 2013 begann der Aufbau eines digitalen Bildachrives. Den Grundstock bilden die Bilder von Apotheker Günther Heumann. In das Bildarchiv sollen alle für Ortenburg relevanten Dokumente aufgenommen werden. Betreut wird das Archiv durch Vorstandsmitglied Ingomar Reimer.

Das Jahr 2013 stand ganz im Zeichen des Ortenburger Reformationsjubiläums. Diesem Thema widmete sich somit auch der Fotokalender als auch das Anfang des Jahres 2013 veröffentlichte Ortenburger Heimat- und Geschichtsbuch. Durch die Arbeiten am Buch entwickelten sich gute Kontakte zur gräflichen Familie zu Ortenburg, welche weiter gepflegt und ausgebaut werden sollen. Die Kulturfahrt führte im September, entsprechend des Jubiläumsjahres, nach Tambach bei Coburg zur gräflichen Familie. Die zeitweise angespannte finanzielle Situation des Förderkreises ist inzwischen überwunden. Aufgrund der hohen Kosten für das Buch, war der Förderkreis gezwungen hohe Kredite aufzunehmen. Dank des hervorragenden Buchverkaufes und hoher Sponsorenbeiträge schreibt der Verein aber schon wieder schwarze zahlen. Bei der Mitgliederversammlung im November 2013 wurden Galerist Gunther Braun und Erich Schobesberger zu neuen Ehrenmitgliedern ernannt. Mit Johanna Dietel, welche die meisten Ausstellungsgegenstände des Schlossmuseums stellt, und Ortshistoriker Walter Fuchs gibt es nun seither vier Ehrenmitglieder.

Seit Mitte 2013 gibt es Bestrebungen die Forschung zur Grafschaft Ortenburg wieder vermehrt an Universitäten zu verankern. Ein interner Vorschlag wurde am 6. Dezember 2013 mit Prof. Franz-Reiner Erkens und Prof. Günther Bernhard erstmals diskutiert. Der Vorschlag sieht vor den Nachlass des 2009 verstorbenen Historikers Prof. Dr. Friedrich Hausmann digital wieder zu vereinen und für die Forschung zugänglich zu machen. Der Nachlass ist nicht nur für Ortenburg und den Passauer Raum bedeutend, sondern aufgrund der Vorfahren der Ortenburger Grafen auch für Österreich und Slowenien. Es wurde beschlossen den Projektvorschlag weiter zu verfolgen und voran zu bringen. Ziel ist es, durch die Digitalisation des Nachlasses, europäisches Kulturerbe zu erhalten.

Im Jahre 2014 nahm der Förderkreis Kontakt zur Landesstelle für nichtstaatliche Museen in Bayern auf. Vorsitzender Alfons Niederhofer hatte zu einem Austausch eingeladen, um über die Zukunftsfähigkeit des Schlossmuseums zu beraten. Der Einladung folgten Dr. Stefan Kley, von der Landesstelle für nichtstaatliche Mussen, der Vorstand des Förderkreises, die Eigentümer der Sammlungsgegenstände und Schlossverwalter Markus Mildenberger. Vorsitzender Niederhofer betonte, dass sich der Förderkreis auch weiterhin für den Erhalt des Museums einsetzen möchte. Markus Mildenberger bekräftigte das Interesse des Besitzers an einem Erhalt des Museums. Dr. Kley führte in der Beratung die Stärken und Schwächen des Museumskonzeptes und gab wertvolle Ratschläge, was zu tun sei, um den Betrieb in Zukunft zu sichern.

Die Kulturfahrt des Jahres 2014 wird zur Bayerischen Landesausstellung Ludwig der Bayer nach Regensburg führen. Des Weiteren sind Besuche in der Museumsapotheke von Günther Heumann, in einem renovierten Bauernhof in Afham, sowie auf Schloss Söldenau geplant.

Jährliche Veranstaltungen

Der Förderkreis bietet im Laufe des Jahres stets mehrere unterschiedliche Veranstaltungen an, welche in der Veranstalungsreihe Ortenburger Schlosskultur zusammen gefasst sind.

Ebenso unterstützt der Förderkreis die seit 2003 jährlich stattfindenden Steinkirchener Herbstkonzerte. Vom Förderkreis werden auch die Ortenburger Theatertage unter Karl Auer stets unterstützt. Diese fanden nach zweijähriger Pause im Jahre 2012 im Weiherhaus des Theater Maskaras wieder statt.

Erforschung der Heimatgeschichte

Der Förderkreis Bereich Schloss Ortenburg hat es sich zum Ziel gesetzt die Heimatgeschichte weiter zu erforschen und zu verbreiten. Um diesem Zweck gerecht zu werden bietet der Verein für geschichtlich Interessierte, die Aktiv an der Erforschung mitarbeiten wollen, diverse Möglichkeiten an. Unter anderem mithilfe des Arbeitskreises für Heimatgeschichte beteiligt sich der Förderkreis mittels Ausstellungen, Symposien, Veranstaltungen und der Herausgeberschaft von Schriften an der Erforschung der Geschichte des Ortenburger Raumes und des Schlossareals. Des Weiteren ist der Förderkreis Träger des 2012 gegründeten Ortenburg-Archives.

Arbeitskreis für Heimatgeschichte

Innerhalb des Vereins gibt es den Arbeitskreis für Heimatgeschichte Ortenburg, welcher sich in unregelmäßigen Abständen trifft und sich mit der Erforschung und der Weiterverbreitung der Geschichte des Ortenburger Raumes beschäftigt. Im Jahre 2007 wurde dieser wieder neu belebt. Die Leitung des Arbeitskreises liegt bei Elmar Grimbs.

Gerne wird Interessierten im Arbeitskreis für Heimatgeschichte Auskunft gegeben. Weitere Aufgaben des Arbeitskreises sind die Erarbeitung einer Übersicht über die Flurdenkmäler im Gemeindegebiet Ortenburgs und die Sammlung alter Ansichten aus dem Ortenburger Raum. Des Weiteren setzte sich der Arbeitskreis für die Inventarisierung des Schlossmuseums ein.

Herausgeberschaft

Zur weiteren Unterstützung gibt der Verein seit 2008 jährlich einen Fotokalender mit wechselndem Thema heraus. Dieser wird meist aus von Mitgliedern des Arbeitskreises für Heimatgeschichte gestaltet, unterstützt von Ortsansässigen Fotografen.

Im Jahre 1991 wurde die Geschichtsreihe Ortenburger Heimatgeschichte vom Arbeitskreis für Heimatgeschichte begonnen. Sie verblieb allerdings bisher nur bei der ersten Ausgabe mit dem Thema Steinkirchen - Die Grabdenkmäler in der evangelischen Begräbniskirche der ehemaligen Reichsgrafschaft Ortenburg, Niederbayern.

Drei Jahre, von 2010 bis Ende 2012 arbeitete der Förderkreis an der umfangreichen Festschrift für das 450jährige Reformationsjubiläum in Ortenburg im Jahre 2013. Das Buch trägt den Titel Ortenburg – Reichsgrafschaft und 450 Jahre Reformation (1563-2013). Bei dem 495-Seitigen Werk handelt es sich um eine Aufsatzsammlung, welche sowohl von Laien und Heimatforschern, als auch von anerkannten Wissenschaftlern und Historikern gemeinsam erarbeitet wurde. Insgesamt reichten die 21 Autorinnen und Autoren 80 Aufsätze ein. Die Festschrift behandelt sowohl die Geschichte der Reformation in Ortenburg und in Ostbayern, als auch die Geschichte des Marktes und des Adelsgeschlechts der Grafen zu Ortenburg vom Mittelalter bis in die heutige Zeit.[1] In einem Festakt, mit 200 Gästen, wurde das Buch am 25. Januar 2013 in der Mensa der Evangelischen Realschule Ortenburg vorgestellt.

Internationales Symposium Pomeranzenhaus

Im Jahre 2005 veranstaltete der Förderkreis gemeinsam mit den Kulturreferat des Landkreises Passau das internationale Symposium Ein Hauch von Gold — Pomeranzen und Gartenkunst im Passauer Land. Anlass hierfür war das seit 2004 durch archäologische Gabungen im ehemaligen Schlossgarten wiederentdeckte abschlagbare Pomeranzenhaus.

Kontakt

Anmerkungen

  1. Vortrag Stefan Wild: Ortenburg... geschichtlich interessant!, Ortenburg 2013. (online, PDF)

Literatur

Weblinks

Förderkreis Bereich Schloss Ortenburg e.V.

Tätigkeiten (Auswahl)
FotokalenderOrtenburg-ArchivOrtenburg-BuchOrtenburger Schlosskultur

Veranstaltungen (Auswahl)
Ein Hauch von Gold (2004) — 200 Jahre Ortenburg in Bayern (2006) — Ortenburg-Woche (Mitveranstalter, 2010) — 450 Jahre Reformation in Ortenburg (Mitveranstalter, 2013)