FC Ruderting

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Das Logo des FC Ruderting.
Die Rudertinger Fußballmannschaft um 1935 - Foto: Verein.

Der FC Ruderting (FCR) ist ein Fußballverein, der seit 1921 Anlaufstelle für Fußballbegeisterte in der Gemeinde Ruderting ist. Mittlerweile ist der Verein längst über die Grenzen Niederbayerns hinaus bekannt.

Die Anfänge des Vereins

Beim Betrachten der ersten Vereinsfahne, die 1929 eingeweiht wurde, schwelgten der Vorstand Hermann Aigner (v.l.), die ehemaligen Spieler Paul Pieschkalla und Hubert Rauscher sowie Heimatforscherin Eva Maria Öttl in Erinnerung - Foto: Eva Fuchs.
Aus Jubiläumsschriften und weiteren Forschungsergebnissen von Eva Maria Öttl gelang es, ein lückenloses Bild der Geschichte des FC Ruderting zu erstellen. 1921 gründete Hans Wagner (* 1900) inspiriert von den sportlichen Vereinsaktivitäten der Nachbarorte Tittling, Tiefenbach und Passau in Ruderting den ‚Turn-Sport-Fußball- und Radfahrverein'. Damit legte er ein sehr zukunftorientiertes Denken an den Tag, das neben den kirchlichen Vereinen eine neue Richtung der Gemeinschaften gab. Mit den vier Abteilungen übertraf er die kleiner gehaltenen Nachbarvereine. Hans Wagner war der Sohn des Schmiedemeisters Ludwig Wagner, eröffnete 1925 ein kleines Kaufhaus und 1934 eine Bäckerei.

Schritt für Schritt konnte der junge Vereinsgründer immer mehr junge Männer für den Verein begeistern. Die jungen Männer trafen sich auf einer Wiese im Lohwald und spielten, obwohl besonders die Anfänge bescheiden, die Möglichkeiten begrenzt und kaum Geld in der Vereinskasse war.

Aufwärts ging es schließlich, als Alois Muttenhammer, Firmenteilhaber der 1925 gegründeten Fleisch- und Wurstwarenfabrik Zitzlsberger und Muttenhammer, den Verein unterstützte. Er stellte die Firmenduschen zur Verfügung und ließ die Burschen mit dem Firmen-Lkw transportieren. So entstand eine Symbiose zwischen Arbeit und Sport. Allmählich bildete sich eine Fußballmannschaft aus Metzgern und Einheimischen.

Eine eigene Vereinsfahne mit dem heiligen Aloisius als Schutzpatron wurde im August 1929 geweiht. Nun konnte der Sportverein, wie er kurz genannt wurde, an Festumzügen offiziell teilnehmen und genoss mehr Ansehen in der Gemeinde.

Von da an ging es bergauf: Die Wiese im Lohwald wurde gekauft, mit Schaufel und Karren wurden Sportplätze gebaut, Mannschafts-Turniere fanden statt, die Lust am Fußball wuchs.

Großer Schnitt im Zweiten Weltkrieg

In der Zeit des Zweiten Weltkrieges wurden viele Sportvereine verboten, aber nicht die Fußballvereine. Die NS-Diktatur förderten sogar diese Sportart und inszenierten Fußballsporttage in ganz Deutschland. Bis 1943 waren Jugendfußball-Mannschaften erlaubt, aber dann verboten. Wegen der Kriegsereignisse mussten auch Rudertings junge Männer an die Front; das Spiel um den Ball ruhte.

Der Verein nach dem Krieg

Nach Kriegsende erlaubte die amerikanische Besatzungsmacht wieder Vereinstätigkeiten und erteilte dafür aber Lizenzen. Drei Vorstandsmitglieder verbürgten sich, dass der Verein frei von Nazi-Gedankengut sei: Ignaz Muttenhammer, Josef Höper und Max Liebl leisten diesen Eid. Der Vereinsname musste geändert werden und hieß statt "Sport-Verein" nun Fußball-Club „FC Ruderting“. Entscheidenden Anteil am erfolgreichen Fußballsport hatte Firmenteilhaber Ignaz Muttenhammer. Er engagierte Metzger, die zugleich gute Fußballspieler waren. Beste Erinnerungen bestehen an Paul Pieschkalla, Hubert Rauscher und Franz Graf. Sie stellten mit Einheimischen eine fast professionelle Amateurmannschaft und stiegen unaufhaltsam auf. „Fußball-Familien“ wie Raab, Liebl, Fuchs, Ziegler, Rauscher, Aigner und Kreipl sind legendär. Der FCR stand von 1988 bis 2000 als einzige Mannschaft ununterbrochen in der Bezirksoberliga Niederbayern. Leider folgte dann der Abstieg. Im Jahr 2012 rangiert der FCR in der Kreisklasse Passau.

Wesentlichen Anteil am Zusammenhalt des Vereins hatten die Vorstände. Walter Kobler war von 1972 bis 2001, Hermann Aigner von 2001 bis 2010 im Einsatz. Nun ist Kurt Baumgartner erster Vorsitzender.

Vereins-Vorstände

Wesentlichen Anteil am Zusammenhalt des Vereins hatten die Vorstände. Auch jüngere Spiele pflegen Erinnerung an Walter Kobler, der von 1972 bis 2001 und an Hermann Aigner, der u. a. die Stadionzeitung herausgab und von 2001 bis 2010 als Vorstand im Einsatz war. Folgende Männer waren seit der Vereinsgründung 1921 in der Funktion des Vereinsvorstands:

  • Wagner, Johann (1921 – 1935)
  • Zitzelsberger, Johann sen. (1936 – 1945)
  • Resch Max (1946 – 1947)
  • Muttenhammer, Ignaz (1947 – 1954)
  • Raab, Ludwig (1955 – 1968)
  • Berndt, Manfred (1969 – 1970)
  • Fraunhofer, Richard (1979-1971)
  • Kobler, Walter (Ehrenvorstand) (1971 – 2001)
  • Aigner, Hermann (2001 - 2010)
  • Baumgartner, Kurt (seit 2010)

Vereinsheim

Das neue Vereinsheim seit 2006 - Foto: Vereinshomepage.

In einer beispielhaften Gemeinschaftsaktion ist es dem FC Ruderting 2006 gelungen, innerhalb der Bauzeit von nur zehn Monaten das neue Vereinsheim zu erstellen. Im Erdgeschoss sind zwei große Umkleideräume mit je 20 qm Größe für die Gastmannschaften, Duschen, WC-Anlagen für Besucher mit Behinderten-WC, Kiosk, Lagerraum, Sportgeräte- und Außengeräteraum sowie der Technikraum untergebracht. Im Obergeschoss ist neben den zwei Umkleidekabinen für die Heimmannschaft und den Duschen und WC`s den SR-Raum, das Vereinsbüro und einen Besprechungsraum mit 60 qm.

Am 27. August 2006 erhielt das Heim den kirchlichen Segen. Zusammen mit den Rudertinger Ortsvereinen und den fleißigen Helfern wurde dieser Freudentag gebührend gefeiert.

Weiteres Sportangebot

Neben der Hauptsparte Fußball bietet der FC Ruderting viele Möglichkeiten, sich sportlich zu betätigen. Folgende Sparten gehören ebenfalls zum Verein und haben eine eigene Abteilung mit jeweiligen Ansprechpartnern:

  • Tennis
  • Volleyball
  • Boxen
  • Ski
  • Frauenturnen
  • Männerturnen

Literatur

Weblinks