Ferdinand Freiherr von Meggenhofen

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Ferdinand Freiherr von Meggenhofen (* 14. Februar 1760 auf Schloss Teuffenbach bei Taufkirchen an der Pram, Oberösterreich; † 26. Oktober 1790 bei Stubenberg) war ein Beamter und Illuminat.

Leben und Wirken

Der Sohn eines Regimentsrates in Burghausen besuchte das dortige Lyzeum und studierte von 1777 bis 1779 an der Universität Ingolstadt Rechtswissenschaften. Dort trat er unter dem Einfluss seines Lehrers Adam Weishaupt dem Illuminatenorden bei. Von 1779 bis 1786 war Meggenhofen in Burghausen als Regimentsauditor tätig.

Er übernahm die Minervalklasse des Geheimbundes und stieg 1781 zum Illuminatengrad auf. Unter anderem führte er dem Orden den Juristen Johann Nepomuk Krenner und die Geistlichen Philipp Freiherr von Schmid, Andreas Sutor und Edmund Hoermann zu. Nach dem Verbot des Ordens durch Kurfürst Karl Theodor vom 22. Juni 1784 distanzierte sich Meggenhofen von den Illuminaten.

Dennoch wurde im Sommer 1785 von den kurbayerischen Behörden ein förmliches Verfahren gegen ihn eingeleitet. Dieses führte zu seiner Suspendierung und im November 1785 zu seiner Einweisung in das Münchner Franziskanerkloster, um dort „auf den rechten Weg der Tugend“ zu gelangen.

Aufgrund seines Gnadengesuches wurde er bereits nach einem Monat begnadigt. Zurückgekehrt nach Burghausen, erreichte er seine Entlassung aus dem Staatsdienst. Anfang 1786 reiste er über Regensburg, wo er mit Weishaupt zusammentraf, nach Mainz und Neuwied und Ende des Jahres nach Wien, wo er sich erfolglos um eine Anstellung bemühte. Nach einem Jahr trat er in Ried im Innviertel die von Freunden vermittelte Stelle eines Schulkommissärs an. Im Oktober 1790 verunglückte er bei der Überquerung des Hochwasser führenden Inns tödlich.

Meggenhofen hinterließ die Autobiografie Meine Geschichte und Apologie, die eine wichtige Quelle für die Geschichte des Illuminatenordens ist.

Literatur

  • Uwe Puschner: Meggenhofen, Ferdinand Freiherr von, in: Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 612 f. [Onlinefassung]; URL: http://www.deutsche-biographie.de/pnd120872439.html
  • Hans-Michael Körner (Hg., unter Mitarbeit von Bruno Jahn): Große Bayerische Biographische Enzyklopädie, Band 2 H-O, K. G. Saur München 2005, ISBN 3-598-11460-5