Filmpalast Pocking

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Betreiber Tobias Kurz 2010 im Filmpalast Pocking.
Betreiber Tobias Kurz 1989 in der Filmgalerie Pocking.

Der Filmpalast Pocking war ein von 1938 bis 2010 bestehendes Kino in Pocking.

Geschichte

Gründung und weitere Geschichte

Der Filmpalast Pocking wurde am 10. September 1938 unter dem Namen „Rottgau Theater“ von Josef Deibl eröffnet. Das neu erbaute Filmtheater auf dem Gemeindeplatz neben der Mariendrogerie galt als modernstes der Bayerischen Ostmark. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Kino von den amerikanischen Besatzern betrieben, weshalb bis zu deren Abzug 1947 ausschließlich amerikanische Filme gezeigt wurden. Deibl übernahm das Kino 1949 wieder. 1954 wurde das Kino von 300 auf 500 Sitzplätze erweitert. 1981 erfolgte eine erneute Erweiterung um einen zweiten Raum mit 76 Plätzen. 1991 übernahm die Familie Wendl das Kino und benannte es in „Filmpalast Pocking“ um.

Später pachtete der Kinotechniker Holger Oeverdick den Filmpalast. Unter ihm erfolgte ein Umbau des Lagerraums neben dem „Großen Saal“ (Saal 1) zum Kinosaal 3 sowie der Einbau einer neuen Dolby-Stereoanlage. Weitere Betreiber des Filmpalasts waren Rupert Sayka (1992), Christian Mitzam (ab 1994) und Tobias Kurz (ab 2006).

Schließung

Im März 2010 schloss der Filmpalast Pocking nach 72 Jahren Spielzeit. Dass er den Kinobetrieb über kurz oder lang einstellen wird, stand für Tobias Kurz bereits ein Jahr zuvor fest – die Frage war nur, wann. Mit dem Eigentümer des Gebäudes in der St.-Ulrich-Straße 9 vereinbarte er damals, das Kino weiterzuführen, bis die Planungen über die neue Nutzung des Areals abgeschlossen waren. Dann war es soweit: entstanden ist dort eine Wohnanlage mit zwölf Wohneinheiten zwischen 54 und 153 Quadratmetern und Tiefgarage.

Grund für die Schließung des Kinos waren nach eigenen Angaben zu geringe Besucherzahlen: 2009 waren es nur knapp 20.000 Kinobesucher. Für einen rentablen Betrieb seien etwa doppelt so viele Gäste erforderlich gewesen. Das Kino schrieb zwar dennoch schwarze Zahlen, allerdings hätten notwendige Modernisierungen – darunter etwa die Umstellung von naloger auf digitale Projektionstechnik – nicht finanziert werden können.

Literatur