Forstamt Rabenstein

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Das Forstamt Rabenstein (rechts), gleich neben der Kapelle am Dorfplatz. (Foto: Schlenz)

Das Forstamt Rabentein war ein Forstamt in Rabenstein. Es war bis 1973 für die Wälder zwischen Arber und Bretterschachten im Norden und dem Großen Regen im Südosten zuständig.

Geschichte

Erstmals wurde Rabenstein 1847 Sitz einer regionalen Forstverwaltung, als das Königreich Bayern das Glashüttengut derer von Kiesling mit den dazugehörigen Waldungen, insgesamt 2.900 Hektar, erwarb. 1885 wurde das Kieslingsche Schloss Dienstsitz des neugegründeten Forstamtes Rabenstein, zu dessen Verwaltungsbereich die riesigen Wälder zwischen Arber und Bretterschachten im Norden und dem Großen Regen im Südosten gehören. In Regenhütte und Schachtenbach wurden gleichzeitig Revierförsterstellen etabliert. Insgesamt waren in der Folge jeweils an die 100 Beschäftigte – Holzhauer, Kulturarbeiter und sonstige Bedienstete – im Forstamtsbereich registriert. Für den Ort Rabenstein war das Forstamt des Freistaates Bayern lange Zeit hindurch der größte Arbeitgeber.

Im Jahr 1961 fiel das Schlossgebäude einer Brandkatastrophe zum Opfer und die dort etablierten Forstamts-Verwaltungsräume mussten vorübergehend im Rabensteiner Schulhaus eingerichtet werden. 1966 errichtete der Freistaat Bayern im ehemaligen Schlossgarten ein neues Forstamtsgebäude. Gleichzeitig wurde in unmittelbarer Nachbarschaft ein zweites Haus erstellt, als Wohnstätte für den Forstmeister und seine Familie. 1973 wurde das Forstamt Rabenstein aufgelöst und sein Wald- und Grundbesitz dem Forstamt Bodenmais zugeschlagen. Seitdem ist Rabenstein nur mehr der Sitz einer Revierverwaltungsstelle.

Das heutige Rabensteiner Forstrevier umfasst zirka 2.000 Hektar Waldfläche und untersteht dem Forstbetrieb Bodenmais.

Nutzung des Gebäudes

Im Februar 2009 gab es Bestrebungen, das Forstamtsgebäude im ehemaligen Schlossgarten zu einem Domizil der Rabensteiner Vereine zu machen. Die Initiative kam vom Dorfverein. Der hatte im Vorfeld des großen Stormberger-Spiels im Jahr 2007 Kontakt mit der Immobilienverwaltung des Freistaats aufgenommen und – in Absprache mit dem ehemaligen Forstdirektor Erhard Engelstädter, der den ersten Stock des Gebäudes bewohnte – die Erlaubnis erhalten, Keller und Erdgeschoss des Hauses kostenlos zu nutzen. Die Theaterspieler des Dorfvereins konnten die Räume zum Umziehen nutzen und sie dienen auch als Lager – etwa für die Kirtastände. Mittlerweile übt hier auch die Linedance-Gruppe „Krähenfüße“.

Weil im Eingemeindungsvertrag zwischen Rabenstein und Zwiesel festgehalten ist, dass die Stadt für die Bevölkerung öffentliche Räume bereitstellen soll, hofft man nun beim Dorfverein, dass die Stadt sich hier engagiert. Der Verein befürchtet, dass die Immobilienverwaltung vielleicht eines Tages das Gebäude verkaufen will und die Stadt bzw. die Rabensteiner dann das Nachsehen haben. Eine große Umgestaltung zu Gunsten der Vereine käme erst in Frage, wenn keine Bewohner mehr im Haus sind. Insofern gibt es keine Eile, doch um sich das Gebäude zu sichern, müssten nach Ansicht des Dorfvereins bald Vorkehrungen getroffen werden. Bürgermeister Robert Zettner hat sich mit dem Thema bereits befasst, hatte im Februar 2009 auch schon Kontakt zur Immobilienverwaltung, aber er habe in der Angelegenheit bisher keinerlei Zusagen gemacht, betont er. Ob und wann Mittel für einen etwaigen Kauf des Gebäudes in den Haushalt aufgenommen werden, müsste der Stadtrat entscheiden.

Literatur