Forstamt Zwiesel

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Das ehemalige Forstamtsgebäude Zwiesel-Ost am Stadtplatz in Zwiesel. Rechts im Vordergrund ist der Schott-Brunnen sichtbar.
In diesem Haus an der Alfons-Maria-Daiminger-Straße befand sich das Forstamt Zwiesel-West.

Das Forstamt Zwiesel war ein Forstamt in Zwiesel. Es bestand von 1789 bis 1997.

Geschichte

Durch eine „höchst-landesherrliche Verordnung“ ließ Kurfürst Karl Theodor am 14. März 1789 in Zwiesel ein Forstmeisteramt einrichten. Nach einer Karte von 1795 umfasste es den Bereich von Bodenmais im Westen entlang der Grenze des damaligen Bayern zu Böhmen im Norden und dem Hochstift Passau im Osten bis über den Sonnenwald am Brotjacklriegel im Süden. Der Bereich des Forstamtes Zwiesel war etwa 32.000 Hektar groß.

1885 kam es zu einer Neuordnung des Forstwesens. Das Forstamt Zwiesel, umfassend die Reviere Zwiesel, Rabenstein, Bodenmais, Viechtach, Schwarzach, Schönberg, Klingenbrunn, Spiegelau und St. Oswald, wurde in eigenständige Forstämter aufgeteilt. Aus dem Bereich Zwiesel entstanden die Forstämter Zwiesel-Ost und Zwiesel-West.

Diese Forstämter alter Ordnung wurden bei der Neugliederung der Bayerischen Staatsforstverwaltung 1973 zusammen mit dem ehemaligen Forstamt Buchenau (seit 1937 Staatsforst) zum Forstamt Zwiesel neuer Ordnung vereinigt. Damit war das Forstamt Zwiesel der größte Forstbetrieb Ostbayerns. Es bewirtschaftete 9.900 Hektar Staatswald zwischen dem Großen Regen und dem Rachel im Osten. Jährlich wurden etwa 45.000 Festmeter Holz eingeschlagen.

Im Zuge des Holzeinschlages wurde der Wald überwiegend natürlich verjüngt. Gleichzeitig war man bestrebt, Waldschäden vorzubeugen und den Wald vor plötzlichen, großflächigen Zusammenbrüchen zu bewahren.

Durch Beschluss des Bayerischen Landtags wurde zum 1. August 1997 das Forstamt Zwiesel aufgelöst und sein Bereich der Nationalparkverwaltung des Nationalparks Bayerischer Wald zugeordnet.

Forstmeister

Forstamt Zwiesel

  • Johann Georg Seybold
  • Streitel (1822-1830)
  • Johann Ludwig Winneberger (1830-1835)
  • Hilber (1835-1838)
  • Ludwig Buchner (1838-1839)
  • Ferdinand Klein (1839-1854)
  • Clemens Heindl (1854-1862)
  • Philipp Goldmaier (1862-1869)
  • Rudolf Banchero (1869-1871)
  • Franz Fischold (1871-1875)
  • Michael Denk (1875-1881)
  • Hermann Denk (1881-1885)

Forstamt Zwiesel-Ost

  • Friedrich Heldrich (1885-1889; Vater von Betty Heldrich)
  • Andreas Prenner (1889-1893)
  • Max Sutor (1893-1903)
  • Josef Hofmann (1903-1906)
  • Franz Hilpoltsteiner (1906-1921)
  • Paul Scherer (1921-1924)
  • Moritz Büttner (1925-1936)
  • Peter Böhner (1936-1942)
  • Ernst Petschina (1946-1948)
  • Konrad Klotz (1948-1969)
  • Bruno Sponsel (1969-1973)

Forstamt Zwiesel-West

  • August Reverdys (1886-1890)
  • Philipp Graser (1890-1894)
  • Georg Forster (1894-1909)
  • Ludwig Dell (1909-1914)
  • Philipp Sinner (1914-1920)
  • Wolfgang Hagen (1920-1921)
  • Friedrich Koch (1921-1929)
  • Hermann Müller (1929-1937)
  • Franz Seidl (1937-1949)
  • Otto Leuze (1949-1957)
  • Erhard Engelstädter (1957-1973)

Forstamt Zwiesel

Literatur

  • Hubert Demmelbauer: Wald- und Forstwirtschaft. In: Stadt Zwiesel Heimatbuch. Band 2, Morsak Verlag Grafenau, 1998, ISBN 3-87553-520-0
  • Erwin Grauschopf: Stadt Zwiesel Heimatbuch. „…gut Holz war Zwiesels Stolz“. Flößen-Triften-Sägewerke-Holzverarbeitung-, Band 3, Morsak Verlag Grafenau, 1999, ISBN 3-87553-534-0