Fröschl-Haus (Deggendorf)

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Das Fröschl-Haus im Februar 2010. (Foto: Binder)
Das Fröschl-Haus kurz nach dem Zweiten Weltkrieg (aufgenommen von Hans Augustin; Repro: Binder)

Das Fröschl-Haus ist ein geschichtsträchtiges Haus in Deggendorf, gleich neben der Grabkirche auf dem Luitpoldplatz. Fröschl war in den 1960er Jahren in Bayern ein Elektroriese. Im Häuserverzeichnis von Josef Zierer und Franz Xaver Friedl taucht es unter der Nummer 113 auf, nach der Neuordnung im Jahr 1950 unter der 25.

Geschichte

Das Fröschl-Haus existierte bereits 1559, damaliger Eigentümer war Wolf Hofmeister, dem schon mehrere Häuser gehörten. Ab 1612 tauchen die „Khöckhischen Erben“ auf. Von denen es wohl die Kommune kaufte, da das Anwesen von 1623 bis 1711 in den Protokollen als „Stadthaus“ ausgewiesen wird. Einen ersten Hinweis auf die interessante Historie gibt es 1724, als von einer „Offiziersbehausung“ die Rede ist, die 1740 jäh endete – sie brannte ab, im Vorfeld des Österreichischen Erbfolgekriegs (17401748) unter Kaiserin Maria Theresia.

Für immerhin 80 Gulden erwirbt 1791 der Regierungssekretär und Stadtschreiber Gabriel Ziegler das Grundstück, der es wohl auch wieder bebaute. Die Aktenlage ist unsicher, jedenfalls erscheint 1808 Christoph Staninger als neuer Eigentümer, ein „deutsches Schulhaus“, wurde anstelle der alten Schule gebaut. Als Meilenstein der Hausgeschichte erweist sich das Jahr 1863. Denn das Institut der Englischen Fräulein findet hier eine erste Herberge – sechs Jahre lang – für Mädchen, bevor die Nonnen ein Ordensgebäude auf dem Viehmarkt, jetzt Maria-Ward-Platz, errichten lassen. Die Buben allerdings werden „ausgelagert“ in die Knabenschule, das jetzige Stadtmuseum. 1911 zog die Post ein, so wie es auch das „Adress- u. Geschäfts-Handbuch“ anno 1911 meldet. Später firmiert es als Schreibwarengeschäft (Eduard Schabmayr) und als Mode- und Sporthaus Wenning. Laut Zierer ist es auch „Geburtsstätte des Donauboten“.

Heute finden die Deggendorfer in den geschichtsträchtigen Mauern eine Eisdiele und ein Mode- und Schmuckgeschäft. Das Fröschl-Haus wurde bis in jedes Detail restauriert. Lediglich die Fensterauslagen im Erdgeschoß wurden verkleinert.

Literatur