Franz-von-Stuck-Museum

Aus RegioWiki Niederbayern
Wechseln zu: Navigation, Suche
Stuck und Exter als Karikaturisten.
Der 30-jährige Franz von Stuck im Jahr 1893
Das Stuck-Geburtshaus im südlichen Landkreis Passau. (Foto: Schlegel)

Das Franz-von-Stuck-Museum ist ein Museum im Geburtshaus des Malers Franz von Stuck in Tettenweis. Im Museum werden jährlich wechselnde Jahresausstellungen veranstaltet, in dem der künstlerische Nachlass thematisch aufbereitet gezeigt wird.

Über das Museum

In den Jahren 1986/87 wurde das Haus in der Gemeinde Tettenweis, in dem der Münchner „Malerfürst“ Franz von Stuck am 23. Februar 1863 geboren wurde, von privater Hand erworben und restauriert. In den Räumen des Erdgeschosses wurde ein Museum für den zu seinen Lebzeiten nicht sehr angesehenen Sohn der Gemeinde eingerichtet. Der im März 1989 gegründete Förderkreis Franz von Stuck Geburtshaus Tettenweis e.V. konnte das Museum am 16. Juni 1989 mit der Ausstellung „Die ersten 20 Jahre“ eröffnen.

Zwischen Stucks Geburt und Tod liegen 65 Jahre und 180 Kilometer. Entscheidende Kilometer. Hier, in Tettenweis, im südlichen Landkreis Passau idyllisch gelegen, steht ein bescheidenes Häuschen am Bach. Dort, in München, die bekannte Villa Stuck, mit der sich der Maler selbst ein Denkmal gesetzt hat. Das wird heute von einer städtischen Stiftung verwaltet, auch dort wird um jeden Euro gekämpft, aber doch auf anderem Niveau als in Tettenweis. Wer kommt, ist meist angetan vom Geburtshaus, auch wenn es dort weder prunkvolle Räume noch die Wiege des Malers zu bewundern gibt. Außer einem Hut fehlen echte Devotionalien.

Im Museum werden jährlich wechselnde Jahresausstellungen veranstaltet in dem der häusliche Nachlass thematisch aufbereitet gezeigt wird.

Am 5. März 2012 wurde bei der letzten Jahreshauptversammlung bekannt gegeben, dass sich der Förderverein auflöst und die Ausstellung zum 30. Juni schließen wird. Unter Anderem fehlt das nötige Geld und mittlerweile auch das Material, um eine neue Ausstellung zu bestreiten, ohne altes wiederaufzubereiten. 2013 gibt es jedoch noch eine Ausstellung anlässlich des 150. Geburtstages von Franz von Stuck, die vom 2. Juli bis 31. Oktober, allerdings in der Landkreisgalerie auf Schloss Neuburg, gezeigt wird. Hier folgt außerdem vom 20. September bis 30. November 2013 ein Kunstprojekt Franz von Stuck, das in Zusammenarbeit mit dem Berufsverband Bildender Künstler Niederbayern organisiert wird.

Stuck und Exter

Stuck und Exter, das waren zwei Secessionsmaler und Vertreter des deutschen Symbolismus, die sich sowohl privat als auch künstlerisch nahe standen und von ihren Zeitgenossen als Rivalen wahrgenommen wurden. Während der Künstlerfürst Franz von Stuck (1863–1928) als Galionsfigur der Münchner Secession heute zu den renommiertesten Künstlern der Moderne um 1900 gehört, hat das vielseitige Schaffen des Farbenfürsten Julius Exter (1863–1939) erst in jüngster Zeit wieder mehr Beachtung gefunden.

Die freundschaftliche Rivalität, die die beiden Künstler seit ihrer Akademie-Zeit in den 1880er Jahren verband, entfaltete sich zunächst im Rahmen von geselligen Treffen in Münchner Künstlervereinen und fand vorwiegend in gegenseitigen Karikaturen ihren humorvollen Ausdruck. Dort waren sie Freunde und Rivalen im Zeichen der fortschrittlichen Pleinair-Malerei: Verbündete in ihrem leidenschaftlichen Engagement für die moderne, an den französischen Impressionismus angelehnte Bildsprache sowie Konkurrenten im Ringen um Auszeichnungen auf den ersten Münchner Jahres-Ausstellungen mit symbolistischen Bildinhalten.

Ihre Selbstbildnisse beleuchten die zunehmende Abweichung in ihrem Lebensstil und in ihrem Selbstverständnis als Künstler bis ins 20. Jahrhundert: Stuck, ein Meister der Selbstinszenierung mit seiner prachtvollen, selbst entworfenen Münchner Villa; Exter, ein Naturfreund, der seinen Lebens- und Arbeitsmittelpunkt in ein ehemaliges Bauernhaus in Übersee-Feldwies am Chiemsee verlegte und sich dort im Spätwerk fast ausschließlich der Landschaft widmete.

Förderung

Der „Freundeskreis Franz von Stuck Geburtshaus Tettenweis“ kann nur von öffentlichen Geldern leben. Doch diese Förderung wird immer mehr gekappt. Lediglich die Heimatgemeinde Tettenweis ist mit 1.000 Euro dabei, auch die umliegenden Städte wie Pocking und Bad Griesbach helfen dem Kleinod in Tettenweis. Die öffentlichen Zuschüsse aber sanken um einen vierstelligen Betrag, nicht einmal der Landkreis Passau hat 2009 noch etwas bezahlt.

Der Verein hofft auf mehr Mitglieder und Besucher. Wird dazu noch ein Katalog gekauft und das kleine Museum an Bekannte weiterempfohlen - es wäre Wohlwollen, mit dem dem kleinen Verein und der Kultur wirklich einmal geholfen wäre.

Ausstellung

Nach chronologischen Themenbereichen gegliedert, dokumentiert die Ausstellung zahlreiche Gemeinsamkeiten im Schaffen der beiden Künstler:

  • „Stuck und Exter als Karikaturisten für Münchner Künstlervereine um 1890“
  • „Von der Wunderwelt des Pleinair zu den Farbwundern des Symbolismus: Stuck und Exter als Secessionsmaler und ihre Rezeption bis 1895“
  • „Im Bannkreis erotischer Frauen. Verwandte Themen bei Stuck und Exter um 1900“
  • „Der Künstlerfürst und der Farbenfürst: Stuck und Exter in ihren Selbstbildnissen“.

Zur Ausstellung ist ein Katalog mit 190 Abbildungen erschienen.

Kontakt

Museum Geburtshaus Franz von Stuck
Kirchplatz 4
94167 Tettenweis

Telefon: +49 8534 1299
Telefax: +49 851 9293949

Siehe auch

Literatur

Weblinks