Franz Handlos

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Franz Handlos, Inhaber des Lindberger Bauernhausmuseums. Foto: BBZ-Archiv

Franz Handlos (* 9. Dezember 1939 in Rusel; † 10. Juni 2013 in Regen) war ein deutscher Politiker und Schriftsteller.

Leben und Wirken

Handlos besuchte die Volksschule in Regen und das Humanistische Gymnasium in Pfarrkirchen, wo er 1960 das Abitur machte. Nach dem Wehrdienst studierte er an verschiedenen Universitäten und absolvierte das juristische Staatsexamen sowie das Diplomexamen in politischen Wissenschaften. Bei der Passauer Neuen Presse und beim Münchner Merkur, wo er seit 1966 Redakteur war, ließ er sich journalistisch ausbilden. Er trat zunächst der Jungen Union bei, war von 1966 bis 1970 Pressesprecher der CSU-Landtagsfraktion und von 1970 bis 1972 Abgeordneter des Bayerischen Landtages.

Von 1972 bis 1987 war er Mitglied des Deutschen Bundestages als stets direkt gewählter Abgeordneter des niederbayerischen Bundestagswahlkreises Deggendorf. Zuletzt erreichte er hier bei der Bundestagswahl 1983 mit 73,6 % das höchste Erststimmenergebnis der CSU. Elf Jahre war er zudem Mitglied des Verteidigungsausschusses.

Am 8. Juli 1983 verließ er die CDU/CSU-Bundestagsfraktion namentlich aus Protest gegen den sogenannten „Milliardenkredit“ der Bundesrepublik an die DDR und gehörte dem Bundestag bis zum Ende der 10. Wahlperiode als fraktionsloser Abgeordneter an. Am 26. November 1983 war er Mitbegründer der Partei Die Republikaner und übernahm deren Vorsitz. Er wurde jedoch 1985 von Franz Schönhuber verdrängt, dessen Rechtskurs er nicht mittrug. 1985 gründete er die Freiheitliche Volkspartei, welche sich 1986 an der bayerischen Landtagswahl beteiligte und 0,4 Prozent der Stimmen erhielt. 1987 trat Handlos in die FDP ein.

Bereits 1974 erwarb der damalige Bundestagsabgeordnete ein vom Abbruch bedrohtes altes Bauernhaus in Lindberg und richtete darin das Bauernhausmuseum Lindberg ein. Handlos war Verleger der auf seine Initiative hin 1978 gegründeten Zeitschrift Schöner Bayerischer Wald, betätigte sich als Autor von Reiseliteratur über Spanien und schrieb einen Roman. In späteren Jahren übte er als Vorsitzender des Tourismusarbeitskreises Bayerischer Wald sowie als Beiratsmitglied der Bürgerbewegung zum Schutz des Bayerischen Waldes e.V. wiederholt Kritik am Nationalpark Bayerischer Wald.

Werke

  • Macht und Melancholie. Roman, Morsak Verlag Grafenau 1988, ISBN 3875533038
  • Esel in Spanien: das Esel-Gestüt Les Murtes in Jalón, Costa-Nachrichten-Verl. Benissa/Alicantec, ca. 2004
  • Costa del Sol, Benissa/Alicante: Moll-Verlag, 1998
  • Costa Blanca, Benissa/Alicante: Moll-Verlag, ca. 1997
  • Unsere Bäume, unsere Freunde, ca. 2008

Weblinks