Franz-Xaver Bauer

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Franz-Xaver Bauer (* 27. November 1864 in Winzer; † 30. April 1937 in Plattling) war Eisenbahn-Obersekretär, Stadtrat, Feuerwehrkommandant und -vorstand, Sanitätskolonnenführer sowie Ehrenbürger der Stadt Plattling.

Leben und Wirken

Bauer war seit 1879 bei der Freiwilligen Feuerwehr aktiv und zählte am 31. Dezember 1894 zu den Mitbegründern der Sanitätskolonne Plattling. Im Jahre 1897 erwarb er das Heimatrecht in Plattling. Drei Jahre später wurde ihm, dem Vorsitzenden des freiwilligen Feuerwehrkorps, „in Anbetracht seiner vielen Verdienste um das hiesige Feuerlösch- und Rettungswesen, wie der heutige Magistratsbereich lautet“, vom Stadtmagistrat „das Bürgerrecht der Stadt Plattling gebührenfrei verliehen“. So steht es im Isar-Boten vom 18. Mai 1900.

45 Jahre lebte Bauer in Plattling, war von 1902 bis 1919 Mitglied des Gemeindekollegiums und anschließend bis 1929 Magistrat. Dass zu Ehren des großen Förderers der Stadt Plattling, Conrad Graf von Preysing, im Jahr 1907 das Graf-Preysing-Denkmal am Stadtplatz vor dem Rathaus errichtet wurde, ist auch auf Anregung Bauers zurückzuführen. Bei der Sanitätskolonne Plattling war er zunächst stellvertretender Kolonnenführer, ab 1903 Kolonnenführer und anlässlich seines 70. Geburtstages 1934 Ehrenkolonnenführer.

Im Verlauf des Ersten Weltkriegs kümmerte sich Bauer als Sektionsführer einer freiwilligen Sanitätskolonne beim Stabe des Etappendelegierten der 6. Armee um die Kranken und Verletzten, zum Beispiel im Plattlinger Lazarett. Dort organisierte er auch Unterhaltungsabende, wie etwa in der Faschingszeit 1916. Wenige Monate später, am 24. Oktober 1916, starb seine Frau Theresia, die sich in der Isarstadt im Frauenverein engagierte. Doch nicht nur um die Verletzten zu Hause, sondern auch um die der Schlachtfelder kümmerte sich Bauer: „Besonders während des großen Krieges war seine Sorge, möglichst viel Sanitäter auszubilden und ins Feld zu schicken“, schrieb der Isar-Bote in seinem Nachruf auf den Ehrenbürger, der „von Jung und Alt in Plattling und der weiteren Umgebung geschätzt und geachtet“ wurde.

In der Zeit der Weimarer Republik schuf Bauer über eine Lotterie den finanziellen Grundstock für die Turnhalle. Um die öffentliche Fürsorge aufrecht zu erhalten, rief er im November 1922 mit einem flammenden Appell („Heimatnot“) auf. Auch der Bau des Sanitätshauses in der Alte-Markt-Straße geht auf seine Initiative zurück.

„Auf ausdrücklichen Wunsch des Jubilars soll eine Würdigung seiner Verdienste in der Zeitung unterbleiben“, hieß es im Isar-Boten am 28. November 1934 anlässlich seines 70. Geburtstages. In einem Nachruf vom 30. April 1937, am Tag seines Todes nach kurzer, schwerer Krankheit, lobt der Isar-Bote, dass Bauer das „Feuerlösch- und Sanitätswesen der Stadt Plattling“ aus „kleinen Anfängen heraus infolge seines Weltbildes und seiner Schaffenskraft vorbildlich gestaltete“. Ihm sei es zu verdanken, „dass Plattling vorbildlich dasteht in der Organisation seiner Feuerwehr“. Am 2. Mai 1937 nahmen die Isarstädter in einem langen Trauerzug nach St. Jakob unter größter Anteilnahme Abschied von ihrem großherzigen Wohltäter und Ehrenbürger.

Auszeichnungen

Preußische Rot-Kreuz-Medaille

Bauer wurde am 17. November 1916 von seiner Majestät, dem deutschen Kaiser, mit der königlich preußischen Rot-Kreuz-Medaille ausgezeichnet. Wie der Isar-Bote am 18. November schrieb, war die Feier im Sitzungssaal des Rathauses „ein erhebender Akt“.

Ehrenbürger von Plattling

Für sein „gemeinnütziges Wirken, insbesondere seine unvergleichlichen Verdienste um das Sanitätswesen“, verlieh die Isarstadt ihm am 12. Mai 1921 das Ehrenbürgerrecht. Auch auf seinen Einsatz für die Feuerwehr verweist die Ehrenbürgerurkunde: „Gott zur Ehr’, dem Nächsten zur Wehr“, steht halbkreisförmig über der aufwendig im Jugendstil gestalteten Auszeichnung.

Literatur