Franz Xaver Geyer

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Franz Xaver Geyer, 1934. (Foto: M. Geyer)
Franz Xaver Geyer, 1903. (Foto: M. Geyer)

Franz Xaver Geyer (* 3. Dezember 1859 in Regen; † 2. April 1943 in Kloster Banz) war Missionsbischof.

Leben und Wirken

Geyer wurde als Sohn des Zimmerergesellen Michael Geier und seiner Frau Maria am 3. Dezember 1859 geboren. Über das Geburtshaus existieren keine Aufzeichnungen. Es dürfte sich um das ehemalige Geier-Haus gehandelt haben, das an der Stelle des heutigen Hauses Küblbeck am Moizerlitzplatz stand und die Hausnummer 137 hatte. Zu dieser Zeit gab es nur Hausnummern, noch keine Straßennamen.

Michael Geier übernahm das Haus im Februar 1859 von seinem Vater und war bis Januar 1863 Eigentümer. Offenbar zog er mit seiner Familie anschließend in das später nach ihm benannte Haus neben dem Peschlhof. Nicht mehr aufklärbar ist die unterschiedliche Namensschreibweise, die damals noch recht variabel war.

Schon 1872 kam Franz Xaver nach Passau, zuerst an das Gymnasium und anschließend an das bischöfliche Knabenseminar St. Max. Sein Studium führte er an der Universität München und ab 1880 am Missionsinstitut in Verona fort. Nach der Priesterweihe im September 1882 ging er als Missionar nach Khartum im Sudan. 1891 wurde er zum Provikar und 1894 zum Apostolischen Administrator von Zentralafrika ernannt. Im November 1903 erfolgte im Münchner Liebfrauendom die Weihe zum Titularbischof von Trocnade, nach der Geyer wieder nach Khartum zurückkehrte.

Bischof Geyer sah in der Arbeit für die Mission seine Lebensaufgabe. 1922 schuf er eine Anstalt zur Heranbildung von Priestern für die deutschen Katholiken im Ausland. Ein erster Schritt war der Aufbau der „Deutschen Auslandspriesterschaft“ in Bad Godesberg. Zwei Jahre später folgte die Gründung der Gemeinschaft von den heiligen Engeln für auslandsdeutsche Seelsorge und Mission. Als das Haus in Bad Godesberg zu klein wurde, verlegte Geyer die Missionsanstalt in das Kloster Banz in Oberfranken. Bischof Geyer war auch Autor etlicher Bücher und Herausgeber von drei Missionszeitschriften.

Wenn Bischof Geyer seine Heimatstadt besuchte, war das immer ein besonderes Ereignis. Zuletzt kam er 1939 für ein paar Tage nach Regen und predigte am Sonntag bei allen Gottesdiensten. Er starb am 2. April 1943, also im 84. Lebensjahr, im Kloster Banz. An ihn und sein Wirken erinnert dort sein Grab in der Turmkapelle und ein Denkmal, das für ihn und seine Mitbrüder errichtet wurde. Auch in der Regener Pfarrkirche war ab den 1950er Jahren eine schön gestaltete Ehrentafel angebracht, die vermutlich beim großen Kirchenumbau in den 1960er Jahren abhanden kam.

Literatur