Marianische Votivkirche (Passau)

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Die Marianische Votivkirche 2021 nach der Umgestaltung (Foto: Martin Ortmeier

Die Marianische Votivkirche (auch Maristenkirche und Kirche St. Maria Unbefleckte Empfängnis genannt) ist eine ehemalige Franziskanerkirche in Passau, die heute durch den Maristenorden betreut wird. Sie befindet sich am Eingang der Fußgängerzone an der Kreuzung Heiliggeistgasse/Ludwigstraße und ist eines der meistbesuchten Gotteshäuser der Stadt.

Geschichte

Ursprünge

Die Kirche wurde von 1613 bis 1619 durch Fürstbischof Urban von Trennbach ursprünglich für die 1564 nach Passau berufenen Franziskaner erbaut, da die St.-Annakapelle für den Konvent zu klein geworden war. Beim großen Stadtbrand von 1680 wurden sowohl die Kirche als auch das Franziskanerkloster zur Gänze zerstört, jedoch bereits weniger später wiederaufgebaut.

Profanierung und Neu-Einweihung

Nach der Aufhebung des Klosters im Zuge der Säkularisation 1803 wurde in der Folge auch die Kirche nicht mehr für Gottesdienste genutzt. Vielmehr wurde sie an private Investoren verkauft und fortan über fünfzig Jahre hinweg als Stadelgebäude für verschiedene Zwecke verwendet. Der Hochaltar kam 1823 in die Pfarrkirche Grainet. ‎1855 bemühte sich die evangelische Kirchengemeinde um den Ankauf als Pfarrkirche. Die Kirche wurde aber 1856 durch Bischof Heinrich von Hofstätter erworben. In den Jahren 1857 bis 1864 folgte ein Umbau samt umfangreicher Restaurierung im neuromanischen Stil. Die Grundlage des theologischen Programms bildete das 1854 von Papst Pius IX. feierlich verkündete Dogma von der unbefleckten Empfängnis Mariä. Leiter des Umbaus, durch den der barocke Innenraum völlig verändert wurde, war der Bischof. Am 20. August 1864 folgte die feierliche Neu-Einweihung als marianische Votivkirche.

Verkleinerung und Umgestaltung

Die Neugestaltung der Fassade und der Grede (Vorgelege) am Auftakt der Fußgängerzone Ludwigstraße (Foto: Martin Ortmeier 2021
Infotafeln auf der Grede der Votivkirche (Foto: Martin Ortmeier

Am 20. Juli 1962 konnte der komplette Abriss der Votivkirche im Zuge des Ausbaus der Ludwigstraße gerade noch durch den Verein zur Erhaltung der Marianischen Votivkirche abgewendet werden. Im Jahr 1964 musste sie aber aus den gleichen verkehrstechnischen Gründen schließlich doch verkleinert werden, indem das Langhaus um die beiden nördlichen Joche verkürzt wurde.

Darüber hinaus wurde die Kirche von 1963 bis 1965 durch den Münchner Architekten Hans Döllgast gemäß der durch das Zweite Vatikanische Konzil verkündeten Beschlüsse zur Gestaltung sakraler Räume erneut völlig umgestaltet. Fast alle Elemente der Hofstätterschen Einrichtung wurden entfernt, darunter 29 Reliefs von Fidelis Schönlaub, nämlich Kreuzwegstationen und Rosenkranzgeheimnisse sowie ein Figurenfries von 46 bayerischen Landesheiligen. Erhalten blieben nur die Hochaltargruppe Krönung Marias von Joseph Knabl (1861), eine steinerne Maria Immaculata und einige andere im Freien aufgestellte Teile. Noch von der barocken Einrichtung aus dem 17. Jahrhundert stammen ein Kruzifix, eine überlebensgroße Figur des Schmerzensmanns sowie die Gemälde der thronenden Gottesmutter über Heiligen (ehemaliges Altarblatt) und der Verkündigung an Maria. Am 8. September 1965 konsekrierte Bischof Simon Konrad Landersdorfer den neuen Opferaltar der Kirche.

Heutige Nutzung und Sanierungen

Seit 1978 hat die Gesellschaft Mariens – die Maristen – ihr Kloster neben der Votivkirche und nimmt sich ihrer an. Deshalb heißt sie unter Passauern auch die Maristenkirche. 1989 wurde die Kirche durch Wolf Hirtreiter saniert, eine weitere Sanierung erfolgte 2009.

Ab Herbst 2017 wurde der Vorplatz (Grede) der Kirche umgestaltet und optisch aufgewertet sowie barrierefrei gestaltet. Im Innenraum wurden die starren Bänke durch locker gruppierte Stühle ersetzt.

Galerie

Kontakt

Marianische Votivkirche
Maristengemeinschaft
Heiliggeistgasse 2
94032 Passau

Telefon: +49 851 34363

Literatur