Freibäder Deggendorf

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Das Bad am Bogenbach in den 20 er Jahren. Foto:Stadtarchiv
Die Schwimmanlage auf dem Trockendock. Foto:Archiv DZ
Das Freibad kurz nach der Fertigstellung. Foto:Stadtarchiv
Eines der letzten Bilder vor der Schließung. Foto:Stadtarchiv

Vinzenz Huber - Begründer der Deggendorfer Badekultur

Die Geschichte der Deggendorfer Bade-Kultur geht zurück bis ins 19. Jahrhundert. Damals waren Bäder meist in Privatbesitz, durften aber öffentlich genutzt werden. Auch der Deggendorfer Schneider Vinzenz Huber stellte 1859 einen Antrag, neben seinem Haus am Bogenbaach eine Badehütte errichten zu dürfen. Sie sollte als Umkleidekabine dienen, die tiefste Stelle des Wassers wollte er mit einer Stange kennzeichnen.

Bedingung für den Betrieb war die Schwimmhosen-Pflicht, außerdem mussten sich die Badenden unter Ausschluss der Öffentlichkeit umziehen. Desweiteren sollte streng auf die Einhaltung der Trennung von Kindern und Erwachsenen, sowie Männern und Frauen geachtet werden. Da dies nicht der Fall war wurde wegen dem Sittenverfall und der Forderung nach einer städtischen Badeanstalt 1874 das erste Freibad gebaut. Vinzenz Huber wurde Deggendorfs erster Bademeister.

Die entstandene Schwimm- und Badeanstalt war auf einer Länge von 40 Metern in den Bogenbach eingebettet. Es gab zwei Schleusen, die für den richtigen Wasserstand sorgten. Das Bad war ausgestattet mit einer Liegewiese und einem Holzbalken, der das Becken in einen Schwimmer- und Nichtschwimmerbereich unterteilte. Wegen der strikten Geschlechtertrennung durften Frauen immer nur in der Zeit von 14 bis 15 Uhr baden. Weil der Ansturm der Frauen aber immer größer wurde, zog man bald eine Bretterwand ein, die das Bad in ein Männer- und ein Frauenbecken teilte.

1906 wurde das Bad geschlossen, da das Wasser durch Fäkalien und Schmutz, sowie Abwässer verschmutzt wurde.

Die schönste Badeanstalt Bayerns

Noch bevor es mit dem Bad in Bogenbach zu Ende ging, war schon eine neue Attraktion in Planung. Am linken Donauufer unterhalb der Donaubrücke baute die Stadt 1899 ein Badefloß, das über Stege zu erreichen war. Im Winter wurde es in den Hafen geschleppt, um es vor Schäden zu bewahren. 1916 wurde das Floß allerdings von einem Sturm weggerissen und stark beschädigt. Acht Jahre später ersetzte man das Floß durch eine neue, schwimmende Badeanstalt. Sie galt damals als schönste in ganz Bayern. Das Bad lag auf Höhe des heutigen Winterhafens, war 41 Meter lang, 14 Meter breit und hatte eine der ersten Brausen. Jedes Jahr wurde das Bad vom Winterhafen zum damaligen, unterhalb der Werftanlagen liegenden Ruderhaus geschleppt und verankert.

Im Februar 1945 versank das Bad im Winterhafen. Bis heute ist die Ursache ungeklärt.

Das Freibad im Stadtpark

Das Freibad im Stadtpark wurde 1934 für Soldaten der Reichswehr gebaut. Erst 1949 wurde das Bad erstmals für die Deggendorfer Bevölkerung geöffnet. Die Wassertemperatur betrug damals zwischen 15 und 17 Grad, da das Becken nicht beheizt wurde.

1959 ertrank unter tragischen Umständen eine 13-jährige Schülerin im Bad.

1963 und 1974 wurde das Freibad saniert. Es wurde ein Nichtschwimmerbecken und ein Kinderbecken hinzugefügt. Ab 1974 konnten die Becken beheizt werden.

2003 wurde das Bad geschlossen und abgerissen.

Literatur