Frieda Hausenberger

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Frieda Hausenberger

Frieda Hausenberger (* 17. August 1898; † 27. Juni 1914 in Wurmannsquick) war ein Dienstmädchen aus Wurmannsquick, das am 27. Mai 1914 im Alter von 15 Jahren ermordet wurde.

Geschichte

Frieda Hausenberger war die Tochter des Mehlhändlers Johann Nepomuk Hausenberger aus Wurmannsquick. Sie arbeitete als Dienstmädchen in Wurmannsquick und war als freundlich und fleißig bekannt. Am 27. Juni 1914 wurde sie Opfer eines schrecklichen Verbrechens. Etwa um 9:00 Uhr schickte der Posthalter die Frieda mit einem Krug Wasser für den Knecht auf das Feld. Der war mit Distelstechen beschäftigt; Frieda sollte ihm noch bei der Arbeit helfen. Im Laufe des Vormittags geschah dann dieser grässliche Mord. Mittags kamen beide nicht zum Essen heim. Bange Ahnungen kamen gleich auf und bestätigten sich auf furchtbarste Weise. Sofort eilten viele Bewohner des Marktes an den Tatort. Im Dickicht des Waldes (in der Nähe der heutigen Gärtnerei Fisch) fand man das blutüberströmte Mädchen mit 17 Messerstichen in Körper und Hals. Über die Identität des Mörders war man sich schnell einig: Das war niemand anders, als der 51-jährige Knecht des Posthalters, der schon 24 Jahre wegen Sittlichkeitsverbrechen im Zuchthaus verbracht hatte. Fieberhaft wurde nach ihm gesucht. Man fand ihn an einem Baum erhängt, er hatte sich selbst gerichtet. Sein zerkratztes Gesicht bewies, dass sich Frieda gewehrt hatte, bis die den tödlichen Messerstichen erlag. An der Stelle ihres gewaltsamen Todes wurde ein Gedenkstein errichtet. Er steht heute noch. Die Leiche des Mörders kam in die Anatomie nach München.

Das Mädchen wurde unter großer Beteiligung der Bevölkerung von Wurmannsquick auf dem hiesigen Friedhof beerdigt. In der Trauerrede, gehalten von Kooperator Karl Hirsch, wird Frieda Hausenberger gewürdigt als Märtyrerin der Unschuld, als Opfer der Tugend und Reinheit. Noch nie in seiner 15-jährigen Tätigkeit als Priester sei er so tief erschüttert gewesen, mit solcher Wehmut an einem offenen Grabe gestanden, bekannte Hirsch.

Galerie

Literatur