Friedrich Köppen

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Dr. Friedrich Köppen, eigentlich Johann Friedrich Köppen (* 21. April[1] 1775 in Lübeck; † 5. September[2] 1858 in Erlangen) war ein Philosoph und Professor an der Universität Landshut.

Leben und Wirken

Der Sohn eines Pastors studierte ab 1793 Theologie an der Universität Jena und seit 1796 an der Universität Göttingen, wo er zum Dr. theol. promoviert wurde. Er veröffentlichte mehrere Schriften, in denen er sich kritisch mit der Naturphilosophie Schellings auseinandersetzte, darunter 1803 Schelling's Lehre oder das Ganze der Philosophie des absoluten Nichts.

1804 erhielt er die Predigerstelle an der Ansgariuskirche zu Bremen. Durch den Einfluss von Friedrich Heinrich Jacobi wurde er 1807 Nachfolger von Gregor Reiner auf dem Lehrstuhl der Philosophie an der Universität Landshut. Im Herbst 1807 trat er die Professur mit dem Programm Ueber den Zweck der Philosophie an.

In seiner Landshuter Zeit veröffentlichte er die Werke Leitfaden der Logik und Metaphysik (1809), Grundriß zu Vorlesungen über das Naturrecht (1809), Darstellung des Wesens der Philosophie (1810, Hauptwerk), Philosophie des Christenthums (2 Bde. 1813-1815, 2. Aufl. 1825), Politik nach Plato's Grundsätzen (1818), Rechtslehre nach Plato's Grundsätzen (1819) und Vertraute Briefe über Bücher und Welt (2 Bde., 1821-1823). Er beteiligte sich auch an der Gesamtausgabe der Werke Jacobis.

An der Universität gehörte er zu den Verfechtern einer liberalen Hochschulpolitik, insbesondere in seiner Flugschrift Offene Rede über Universitäten (1820), wo er sich gegen Bespitzelungen von Studenten und Professoren wandte. 1808/1809 war er Direktor der Philosophischen Sektion und 1823/1824 Rektor.

Bei der Verlegung der Universität von Landshut nach München 1826 wurde er zugunsten Schellings nicht übernommen und stattdessen mit eingeschränkter Lehrtätigkeit an die Universität Erlangen versetzt. 1845 trat er unter Verleihung des Hofratstitels in den Ruhestand.

Literatur

  • Hans-Michael Körner (Hg., unter Mitarbeit von Bruno Jahn): Große Bayerische Biographische Enzyklopädie, Band 2 H-O, K. G. Saur München 2005, ISBN 3-598-11460-5
  • Carl von Prantl: Köppen, Friedrich, in: Allgemeine Deutsche Biographie 16 (1882), S. 698-699 [Onlinefassung]; URL: http://www.deutsche-biographie.de/pnd11629583X.html?anchor=adb

Einzelnachweise

  1. Die Große Bayerische Biographische Enzyklopädie gibt als Geburtsdatum 21. April, die Allgemeine Deutsche Biographie und Bosls bayerische Biographie dagegen 24. April 1775 als Geburtsdatum an.
  2. Als Todestag wird in der Großen Bayerischen Biographie der 5. September 1858 angegeben, bei Bosl der 4. September und in der ADB die Nacht vom 4./5. September.