Fritz Stoiber

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Fritz Stoiber (Foto: Steckbauer)

Fritz Stoiber (* 5. Februar 1924 in Zwiesel; † 1. Februar 2013 in Bad Kötzting) war einer der bekanntesten Volksmusikanten des Bayerischen Waldes.

Leben und Wirken

Fritz Stoiber wurde als Sohn eines Schmiedes aus der letzten Zwieseler Binderzunft, der sich bald danach auf den Bau von Musikinstrumenten verlegte, im „Binderhäusl“ im „Rotwald“ zwischen Zwiesel und Lindberg geboren. Als Vierjähriger erhielt er seine erste „Diatonische“. Bereits mit fünf Jahren machte er auf sich aufmerksam, als er erstmals mit der Knopfharmonika zusammen mit seinem Vater in den Wirtshäusern zum Frühschoppen aufspielte. Als 1931 der legendäre Kiem Pauli in Zwiesel ein Preissingen organisierte, war er bereits zusammen mit seinem zweieinhalb Jahre älteren Bruder Xaver Stoiber als „Binder-Buam“ dabei.

Paul Friedl förderte die Buben nach Kräften, und während Xaver ab 1935 in Nürnberg arbeitete, kam Fritz in den frühen 1930er Jahren zu zahlreichen Solo-Rundfunkaufnahmen. Er spielte jetzt anstelle seiner ersten Bandonika eine zwölf Tonarten umfassende, chromatische Knopfharmonika. In den letzten Jahren wiederum spielte er ein chromatisches Instrument der Freilassinger Firma Öllerer. Obwohl er nie Noten lesen gelernt hatte, gehörte er als Harmonikaspieler jahrzehnte lang zu den Besten weit und breit und wurde nicht von ungefähr als „Bayerischer Landlerkönig“ bezeichnet. Er war ein echter Virtuose auf seinem Instrument.

Seine erste Eigenkomposition, einen Ländler, stellte er als Elfjähriger bei einer Volksmusik-Radiosendung in Regensburg vor. Fritz Stoiber hat weit über 150 Musikstücke, nämlich Märsche, Walzer, Landler und Polkas sowie an die 50 Lieder geschaffen. Sein Freund Franz Zimmerer, mit dem er öfters zusammen musizierte, setzte die meisten Kompositionen Stoibers später in Noten.

Zusammen mit seinem Bruder Xaver Stoiber, einem hervorragenden Trompeter, mit dem er über 20 Langspielplatten aufnahm, verlieh er der Volksmusik immer wieder neue Impulse. In regelmäßiger Folge bereicherte er die Volksmusiksendungen des Bayerischen Rundfunks. Als „Stoiber-Buam“ haben er und sein Bruder den Namen Zwiesel bekannt gemacht.

Ein alter Musikfreund von Fritz Stoiber ist der bayerische Jodlerkönig Franzl Lang. Mit ihm war er auf Tournee durch ganz Europa. Auch der berühmte Zithervirtuose Rudi Knabl gehörte zu seinen Partnern.

Fritz Stoiber erwarb zu Beginn der 1980er Jahre ein Haus in Reitenstein bei Bad Kötzting. Nach dem überraschenden Tod seiner zweiten Frau Maria zog er in die Seniorenresidenz St. Benediktus in Bad Kötzting. In den 1990er Jahren produzierte er bei „Stober Records“, dem Musikverlag seiner Großneffen Heinz jun. und Thomas Stoiber noch mehrere CDs.

Zu der schlichten Urnenbestattung im Trauerwald bei Bayerisch Eisenstein am 10. Februar 2013 erklang noch einmal sein Lieblingslied De boarische Ruah.

Literatur

  • Alois Dachs: Er war der legendäre Landlerkönig. In: Der Bayerwald-Bote vom 13. Februar 2013

Weblinks