Gäubodenmuseum Straubing

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Das Gäubodenmuseum in Straubing
Gesichtshelm aus dem Straubinger Römerschatz im Gäubodenmuseum

Das Gäubodenmuseum Straubing ist ein Museum in der kreisfreien Stadt Straubing. Es befindet sich in der Altstadt unweit vom Ludwigsplatz.

Beschreibung

Das Museum bietet einen umfassenden Überblick über die Geschichte Straubings und des Gäubodens. Schwerpunkte sind die Abteilungen zur Vorgeschichte (Jungsteinzeit und Keltenzeit), zur Römerzeit, zum frühen Bayern und zum Mittelalter, zur Gegenreformation bis zum Ende des Königreichs Bayern sowie zur sakralen Kunst und Volksfrömmigkeit.

Geschichte des Museums

Die Anfänge des Museums gehen auf das Jahr 1845 zurück, als die veralteten Bestände des städtischen Zeughauses von den „zeitgemäßen, dienstbrauchbaren Waffen und Ausrüstungsgegenständen” getrennt wurden. Man sammelte die unbrauchbar gewordenen Gegenstände im sogenannten Pulverturm und machte sie öffentlich zugänglich. Hauptmann Eduard Wimmer, der als eigentlicher Museumsgründer gilt, konnte die Sammlung im Straubinger Stadtturm unterbringen und am 23. August 1880 als Historische Sammlung der Stadt Straubing der Öffentlichkeit übergeben.

Nach Wimmers Weggang 1888 und einigen Jahren der Stagnation wurde die Sammlung durch den 1898 gegründeten Historischen Verein für Straubing und Umgebung wieder gefördert. Die ständige Vermehrung der Sammlung führte bald zu Raumnöten. Ab 1908 wurde die Sammlung in der Fraunhoferstraße 9 (23) unweit des Stadtplatzes in einem alten Bürgerhaus eingerichtet.

1921 übernahm der Gymnasiallehrer Josef Keim den Vereinsvorsitz und die Museumsleitung. Keim erarbeitete einen Neuordnungsplan, und am 14. August 1938 öffnete das Museum unter der neuen Bezeichnung Gäubodenmuseum mit nunmehr insgesamt 25 Räumen seine Pforten. Das damalige Konzept wurde bis in die 1960er Jahre beibehalten.

Erst unter Adalbert Scherl, der 1971 die Leitung des Historischen Vereins sowie die ehrenamtliche Museumsleitung übernahm, kam es zu zahlreichen Neuerungen. 1976 und 1977 wurde das Museum durch Ankauf der benachbarten Gebäude Fraunhoferstraße 10 bis 11 erweitert, 1978 die römische Abteilung eröffnet. Mit der Bestellung des Archäologen Johannes Prammer zum Museumsleiter fand 1982 die mehr als 80jährige Ära der ehrenamtlichen Museumsleitung ihr Ende. Seit 1982 gibt es zahlreiche Sonderausstellungen mit begleitenden Katalogen zu archäologischen, kulturgeschichtlichen und volkskundlichen Themen der Regional- und Stadtgeschichte. Es entstanden die eigenständigen Abteilungen Sakrale Kunst (1983), Vorgeschichte (1985) und Volksfrömmigkeit (1993) sowie die Sonderabteilung Frühe Baiern im Straubinger Land (1995) und die stadtgeschichtlichen Abteilung Straubing - Unter Kurfürst und König (1996). Seit dem 1. Oktober 2013 leitet Prof. Dr. Günther Moosbauer das Museum in der Nachfolge von Johannes Prammer.

Straubinger Römerschatz

Glanzstück des Museums ist neben den reichen Funden aus bajuwarischer Zeit der Römerschatz, der als einer der bedeutendsten römischen Funde in Deutschland gilt. 1950 wurde bei Bauarbeiten ein Kupferkessel entdeckt, der sich als Verwahrfund von mehreren römischen Paraderüstungen mit bronzenen Gesichtshelmen und -masken sowie anderen metallischen Gegenständen herausstellte. Der Schatz wurde wahrscheinlich im 3. Jahrhundert vor plündernden Alamannen vergraben.

Weblinks