Galgweis
Galgweis ist ein Ortsteil der Stadt Osterhofen im niederbayerischen Landkreis Deggendorf.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Galgweis liegt im Vilstal etwa einen Kilometer östlich von Gergweis und etwa zehn Kilometer südlich von Osterhofen.
Geschichte
Das Chronicon Lunaelacense des Klosters Mondsee erwähnt eine „Villa in pago Qinzingaue secus Vilosam (Vils) qui vocatur Harioldesuuis“ (der vicus = Flecken eines Hariold). Die Witwe Angiltrut schenkte mit Zustimmung ihres Sohnes Gaganhart ihre Besitzungen in Harioldeswis im Jahr 757 dem Kloster.
Spätere Ortsbezeichnungen lauteten Garioldswis, Galkwis und Galchwis. Vermutlich durch Tausch gelangte der Ort zum Hochstift Passau, dessen Besitz ihm 1179 durch Papst Alexander III. bestätigt wurde.
1138 erschien Albin und 1177 Pabo de Galchwis als Zeuge. Pabo war Ministeriale des Bischofs Theobald von Passau. Im 14. Jahrhundert gehörte Galgweis zur Herrschaft Oberndorf.
Im 15. Jahrhundert übernahmen die Amshamer das Lehen. Franz Adam von Amsham, Truchsess des Fürstbischofs von Passau, verbrachte seine letzten Jahre als Pfründer im Kloster Ranshofen bei Braunau am Inn, dem er Galgweis und Oberndorf vermachte. Mit seinem Tod im Jahr 1689 fiel Galgweis an das Kloster.
1809 wurde das Augustinerchorherrenstift Ranshofen säkularisiert, und Galgweis fiel an den bayerischen Staat. Am 15. April 1971 beschloss der Galgweiser Gemeinderat den Anschluss an Osterhofen zum 1. Januar des folgenden Jahres. Die Gebietsreform brachte damit die Eingliederung der Gemeinde Galgweis in das Stadtgebiet von Osterhofen. Galgweis brachte folgendes in die neue Großgemeinde Osterhofen ein: 315 ha Land, 314 Einwohner, 104 Haushalte, 5 km Gemeindestraßen (davon 2,5 km ausgebaut), 13 km Feldwege, 6 km Wassergräben; Wasserversorgung über Hausbrunnen, im Hopperfeld ist ein gemeindlicher Tiefbrunnen für 12 Häuser. Durch die Gebietsreform wurde der Landkreis Vilshofen aufgelöst; die Gemeinde Osterhofen kam zum Landkreis Deggendorf.
Am 28. Februar 1972 erfolgte die Verabschiedung des Gemeinderates Galgweis: Max Schönhofer dankt den 6 Gemeinderatsmitgliedern Michael Hartl (Oberndorf), Georg Besendorfer (Oberndorf), Johann Grubauer (Galgweis), Georg Söldenwagner (Galgweis), Josef Eggerstorfer (Oberndorf). Gemeindediener: Hans Rennberger, Gemeindeschreiber Josef Scharl. Herr Hartl wurde zum Ehrenbürger ernannt, da er von 1945 bis 1971 2. Bürgermeister war (anfangs in Oberndorf, dann in Galgweis).
Am 17. November 1973 beginn Galgweis ein dreifaches Jubiläum im Rahmen eines Festzuges mit Bischof Antonius Hofmann: 225 Jahre Erbauung der Pfarrkirche, 725 Jahre Pfarrei Galgweis, 1125 Jahre Ortschaft Galgweis.
Bürgermeister
Bürgermeister der Gemeinde Galgweis
- Josef Baumgartner (ca. 1910-1924), 7 Gemeinderäte
- Josef Baumgartner (1925-1930), 12 Gemeinderäte
- Josef Baumgartner (1930-1933), 10 Gemeinderäte
- Karl Schönhofer (1933-1939), Stellv. Josef Kalhammer
Während des Zweiten Weltkrieges gehörte Galgweis einige Jahre zu Gergweis
- Franz Hartl (1939-1945), ab jetzt nur noch 7 Mitglieder
- Karl Scharl (1945-1956), Stellv. Johann Grubauer
Von 1. Januar 1946 bis 1. Januar 1948 gehörten Galgweis und Oberndorf zu Gergweis.
- Josef Wurstbauer (1956-1960), Stellv. Josef Maier
- Josef Maier (1960-1962), Stellv. Johann Leberfinger
- Max Schönhofer (1962-1971), Stellv. Michael Hartl
Am 31. Dezember 1971 wird Galgweis aufgelöst. Stadträte (in Osterhofen) bzw Ortssprecher waren seither:
- Alois Rothmeier (FW), Stadtrat von 1972 bis 1978
- Alois Rothmeier (FW), Stadtrat von 1978 bis 1984
- Hans Beham (JL), Ortssprecher von 1984 bis 1990
- Hans Beham (JL), Stadtrat von 1990 bis 1996
- Alois Rothmeier (FW), Stadtrat von 1996 bis 2002
- Helmut Leberfinger (FW), Ortssprecher von 2002 bis 2008
- Tobias Etschmann (SPD), Stadtrat seit 2008
- Johann Beham (CSU), Stadtrat seit 2011
Sehenswürdigkeiten
- Die barocke Pfarrkirche St. Peter und Paul der Pfarrei Galgweis wurde nach dem Abbruch der Vorgängerkirche im Jahr 1741 von 1757 bis 1759 erbaut.
- Das Pfarrhaus stammt aus dem Jahr 1760.
Bildung und Erziehung
- Kindergarten St. Nikolaus
Vereine
- Bayerischer Bauernverband Ortsverband Galgweis/Oberndorf
- Frauengemeinschaft Galgweis
- Freiwillige Feuerwehr Galgweis
- Schützengilde Galgweis
Literatur
- Joseph Klämpfl: Der ehemalige Schweinach- und Quinzingau. Eine historisch-topographische Beschreibung, 1855, Nachdruck 1993, Neue Presse Verlags-GmbH, Passau, ISBN 3-924484-73-2