Georg Haberl

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Georg Haberl. (Foto: Schiller)

Georg Haberl (* 17. Februar 1934 in Deggendorf; † 9. Januar 2012 ebd.) war ein niederbayerischer Politiker (CSU) und Autor. Zudem war er ein leidenschaftlicher Sammler von alten Ansichtskarten.

Leben und Wirken

Schule, Ausbildung und Beruf

Nach der Mittleren Reife an der Oberrealschule Deggendorf begann Haberl ein paar Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg eine Ausbildung zum Industriekaufmann bei der Deggendorfer Werft. In Regensburg legte er später sein Wirtschaftsdiplom ab und bildete sich weiter zum Bilanzbuchhalter. Über 20 Jahre war Haberl kaufmännischer Leiter bei der Baufirma Max Streicher, in gleicher Funktion arbeitete er anschließend bei der Mercedes-Vertretung Eiberweiser.

Politisches Wirken

Seine politische Heimat fand er bereits früh bei der CSU, dabei soll Berthold Heckscher vergeblich versucht haben, Haberl zur Sozialdemokratie zu bekehren. In der CSU kümmerte er sich gleich einmal um die Nachwuchsorganisation: Von 1961 bis 1967 war er Kreisvorsitzender der JU Deggendorf. Später war Haberl war in allen drei kommunalen Ebenen engagiert: sowohl als Stadt-, wie auch als Kreis- und Bezirksrat für die CSU. 42 Jahre, von 1966 bis 2008, saß Haberl im Deggendorfer Stadtrat, wurde von der Stadt mit dem Goldenen Ehrenring und der Bürgermedaille ausgezeichnet. Fast 25 Jahre engagierte er sich auch im Bezirkstag, dabei lag ihm vor allem das Bezirksklinikum am Herzen. Er pflegte einen engen Kontakt zu Patienten, Angehörigen und zum Personal. Das blieb auch so, als er sich 1994 zu Gunsten von Anna Eder aus dem Bezirkstag zurückzog.

Soziales und wissenschaftliche Engagement

Auch den VdK prägte Georg Haberl: Von 1994 bis 2010 führte er den Kreisverband als Vorsitzender. Jahrzehntelang arbeitete er auch in der Kreisvorstandschaft der Kreisverkehrswacht, bis zuletzt als Vorsitzender. Von seinem Engagement profitierten unter anderem auch das Rote Kreuz und die Caritas – Hilfsbereitschaft stand für Haberl immer ganz oben. Landrat Christian Bernreiter steckte Georg Haberl im Jahr 2011 das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten für seine Leistungen an.

In seinem beruflichen wie kommunalpolitischen „Unruhestand“ widmete sich Haberl der wissenschaftlichen Aufarbeitung der Kriegszeit, sammelte dazu eine Fülle an Material und korrespondierte mit amerikanischen Militärexperten. Zusammen mit seiner Lebensgefährtin Walburga Fricke schrieb er das Buch „Das Tausendjährige Reich in Ostbayern“. Dass jahrzehntelange Forschungsarbeit in dem Werk steckt, wird schnell erkennbar: Es deckt ganz Niederbayern und Teile der Oberpfalz ab. Haberl war nicht nur in Archiven in Landshut, Deggendorf, Plattling, Passau oder Cham unterwegs, sondern auch in den Staatsarchiven in München, Freiburg und Berlin. Wertvolle Informationen und Dokumente stammen auch aus amerikanischen, polnischen oder israelischen Archiven und von Zeitzeugen.

Georg Haberl starb am 9. Januar 2012 in Deggendorf nach einem Herzinfarkt.

Postkartensammlung

Haberl suchte jahrzehntelange auf Flohmärkten, bei Messen und Händlern in ganz Bayern nach alten Deggendorfer Motiven. In seinem ebenso umfassenden, wie beeindruckenden Archiv hortete er seine Schätze fein geordnet in dicken Alben.

Auszeichnungen

Literatur