Gesellschaft der schönen Wissenschaften

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Dr. Joseph Franz Xaver von Hoppenbichl, einer der Gründer der Gesellschaft.

Die Gesellschaft der schönen Wissenschaften war eine patriotisch-gemeinnützige Gesellschaft Ende des 17. Jahrhunderts. Sie wurde zum Nutzen des Gemeinwohls und der Volksbildung unter anderem von Joseph Franz Xaver von Hoppenbichl in Neuötting gegründet. Ihre Mitglieder setzten sich im Sinne der Aufklärung für die Förderung von Handel, Gewerbe und Ackerbau, für bessere Gesundheitspflege, und eine Reform des Bildungswesens ein und bemühten sich um eine Verbreitung naturwissenschaftlicher Erkenntnisse.

Geschichte

Die Gesellschaft der schönen Wissenschaften wurde im Jahr 1765 als „Gesellschaft der Schönen Wissenschaften zu Oettingen am Inn“ gegründet. Ziel war zunächst die sprachlich-sittliche Erziehung der Öttinger Bevölkerung. Die Gesellschaft hatte fernab eines wissenschaftlichen Zentrums mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Geistlichkeit und Burghauser Regierungen sahen sie als Auswuchs von Freimaurerei und Ketzerei an. Die Mitglieder beschlossen eine veränderte Zielsetzung.

1769 wurde die Gesellschaft als „Churbaierische landwirthschaftliche Gesellschaft“ in Altötting neu gegründet. Die Statuten wurden vom bayerischen Kurfürsten genehmigt. Dies bewirkte, dass die Mitgliederzahl von anfänglich 16 Personen auf über 200 anstieg. Das Präsidentenamt übte Graf von Törring-Gronsfeld aus Winhöring aus, Vizepräsident war Leopold Freiherr von Hartmann und Dr. Joseph Franz Xaver von Hoppenbichl Direktor.

1772 wurde der Sitz der Gesellschaft nochmals verlegt. 1778 bestätigte der neue Landesherr Karl Theodor die „Churpfalzbaierische Gesellschaft Sittlich- und Landwirthschaftlicher Wissenschaften zu Burghausen“. Seit 1779 gab sie die Zeitschrift „Der Baierisch-ökonomische Hausvater“ heraus. Darin fanden sich ein landwirtschaftlicher Kalender mit Ratschlägen für die monatlich wichtigsten Arbeiten, vor allem aber Abhandlungen über die Verwaltung und Wirtschaft. Acht Jahresbände erschienen, dann wurde die Zeitung aufgrung des Mangels an Abonennten eingestellt werden.

Als im Jahr 1802 Montgelas das Rentamt Burghausen auflöste, war auch das Ende der Burghauser Gesellschaft gekommen. Zuvor hatten schon interne persönliche Streitigkeiten, die schlechte wirtschaftliche Situation und die Illuminatenverfolgung ihre Stellung geschwächt. Die Bibliothek der Gesellschaft kam ins Stadtarchiv Burghausen, die naturwissenschaftlichen Sammlungen sind zerstreut. Einige Objekte gelangten in das Stadtmuseum Burghausen.

Literatur