Glashütte Poschinger

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Die Glashütte Poschinger in Frauenau

Die Glashütte Poschinger ist eine Glashütte in Frauenau. Sie ist die älteste noch bestehende Glashütte im Bayerischen Wald und eine der traditionsreichsten Glashütten Deutschlands.

Geschichte

Das Glashüttengut

Am 10. Juli 1568 kaufte Joachim Poschinger die „Zadlershütte“ in Zwieselau. Im Jahre 1605 erwarb Paulus Poschinger von Zwieselau die Frauenauer Glashütte, die seither im Besitz der Familie Poschinger ist. Ende des 17. Jahrhunderts wurde der Hüttenbetrieb auf die gegenüberliegende Talseite an den Fuß des Rachel-Berges verlegt, vertraglich mit dem Kloster Rinchnach ein Glashüttengut gebildet. Mit den verschiedenen und häufig wechselnden Hüttenarbeitern entwickelte sich das Glashüttengut zu einem eigenen Gemeinwesen. 1758 wurde der Gutskomplex zur Hofmark erhoben. 1820 wurde die Hofmark Oberfrauenau ein Patrimonialgericht II. Klasse, das 1848, wie alle Patrimonialgerichte, gesetzlich aufgehoben wurde. 1863 wurde ein Fideikommiss gebildet, das die Unteilbarkeit und Unveräußerlichkeit, die jahrhundertealten Grundsätze des Erbrechts, beinhaltet.

Die Glashütte

Von den verschiedenen Poschingerschen Glashütten in und um Frauenau blieb nur die 1848 von Johann Michael von Poschinger gegründete Moosauhütte bestehen. Sie wurde nach ihm von seinem Sohn Georg Benedikt II. von Poschinger betrieben und mit einer optimalen Verkehrsanbindung an die 1877 erbaute Bahnstrecke Zwiesel-Grafenau versehen. Im Jahr 1900 übernahm Georg Benedikts Bruder Eduard Ferdinand das Gut und die Glashütte.

Von 1905 bis 1924 war Isidor Gistl unter Eduard Georg Benedikt Freiherr Poschinger von Frauenau Pächter der Glashütte. Danach gründete Gistl infolge geschicker Handhabung der Geldentwertung seine eigene Glasfabrik in Frauenau, die Glashütte Gistl. Im Jahr 1926 hatte die Freiherr von Poschinger’sche Kristallglasfabrik zwei Schmelzöfen und 200 Arbeiter. Hippolyt Freiherr Poschinger von Frauenau führte das Glashüttengut bis zum Jahr 1980, als er es an seinen ältesten Sohn Stephan übergab. Dessen Sohn Benedikt verlagerte die Produktion auf Sonder- und Spezialanfertigungen.

Literatur

  • Marita Haller, Gerhard Pscheidt: Theresienthal in alten Fotos mit Linie Rabenstein - Schachtenbach. Ohetaler Verlag, Riedlhütte, ISBN 978-3-937067-90-2

Weiterführende Literatur

  • Helmut Bruckner: Zerbrechliches Gut durch Jahrhunderte bewahrt : Die Geschichte der Poschinger Glashütte Frauenau, 1998

Weblinks