Gossersdorf

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Das ehemalige Schloss in Gossersdorf
Die Filialkirche St. Stephan

Gossersdorf ist ein Ortsteil der Gemeinde Konzell im niederbayerischen Landkreis Straubing-Bogen. Bis 1978 bildete es eine selbstständige Gemeinde.

Lage

Gossersdorf liegt im Falkensteiner Vorwald etwa zwei Kilometer nordwestlich von Konzell.

Geschichte

Gossersdorf war bis 1242 Eigentum der Grafen von Bogen. Der Name leitet sich vermutlich her von Gozzo, einem Lehnsmann der Grafen. Aus Gozzentorf (nach Gozzo) wurde Gossentorf, Grossmanndorf und schließlich der heutige Name Gossersdorf. Der alte Adelssitz wurde nach 1311 zur Hofmark. Am 5. Oktober 1551 kauften Andreas und Elisabeth Wörner die Hofmark Gossersdorf von Albrecht Notthaft von Wernberg auf Altrandsberg. Deren Sohn Georg Wörner von Birnbrunn auf Gossersdorf erbaute um 1600 in Gossersdorf ein Bräuhaus.

Am 7. November 1602 verkaufte er die Hofmark und das Bräuhaus an den bayerischen Herzog Maximilian I. Die Leitung des Bräuhauses und der Hofmark oblag seitdem einem Bräuverwalter, der im Schloss wohnte. 1757 erging eine Verordnung der Hofkammer in München, die Brauerei eingehen zu lassen, die Gründe die zum Schloss gehörten zu verkaufen, das Hofmarksgericht aufzuheben und die Untertanen dem Pflegegericht Mitterfels einzuverleiben. Ab 1781 waren das Schloss und die Brauerei in der Hand von Pächtern, bis 1775 die Hofmark Gossersdorf zum Verkauf angeboten wurde. Das Kloster Oberalteich erwarb am 25. August 1776 die Hofmark um 14.000 Gulden und die Brauerei um 7.000 Gulden. Franz Anton Rauscher malte 1777 ein Bild von der Übergabe der Hofmark an den Abt Joseph Maria Hiendl. In der Zeit der Klosterherrschaft erhielt das Schloss 1793 sein jetziges Aussehen.

Mit der Säkularisation fiel Gossersdorf einschließlich der Brauerei wieder an den Staat, der diese sogleich verkaufte. Die Geschichte der Brauerei Gossersdorf endete erst mit dem Tod von Brauereibesitzer Max Brandl am 22. März 1964.

Der Steuerdistrikt Gossersdorf wurde 1808/1809 aus den Obmannschaften Kasparzell und Gossersdorf sowie Teilen der Patrimonialgerichte Haid und Auggenbach sowie Haggn gebildet. 1818/1821 ging daraus die Gemeinde Gossersdorf hervor. Diese wurde im Zuge der Gebietsreform am 1. Mai 1978 in die Gemeinde Konzell eingegliedert. 1987 hatte Gossersdorf 220 Einwohner.

Sehenswürdigkeiten

  • Ehemaliges Schloss. Der zweigeschossiger Rechteckbau mit Halbwalmdach und Sockelgeschoss wurde 1793 über einem älterem Kern erbaut.
  • Filialkirche St. Stephan. Die trapezförmige Anlage von 1660 wurde 2011 renoviert.

Vereine

  • Freiwillige Feuerwehr Gossersdorf
  • Gartenbauverein Gossersdorf
  • Landfrauen Konzell-Gossersdorf
  • Verein der Freunde und Förderer der Stephanskirche in Gossersdorf
  • Rotkreuz- und Jugendrotkreuzgruppe Gossersdorf
  • Krieger- und Soldatenkameradschaft Konzell-Gossersdorf
  • Kulturverein Johann Kaspar Thürriegl Gossersdorf

Literatur

  • Ludwig Holzfurtner, Max Piendl: Mitterfels. Die Pfleggerichte Mitterfels und Schwarzach und die Herrschaften Falkenstein, Brennberg und Siegenstein. (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe I, Band LXII). Bayerische Akademie der Wissenschaften, Kommission für Bayerische Landesgeschichte (Hrsg.), München 2002, ISBN 3 7696 6850 2.

Weblinks