Leopold Grünebaum
Leopold Grünebaum (* 10. Dezember 1876 in Staden, Hessen; † 12. Januar 1940 in München) war ein jüdischer Kaufmann in Passau.
Leben und Wirken
Grünebaum kam 1902 nach Passau, übernahm 1905 das von Robert Beermann gegründete Manufakturwarengeschäft im Haus Ludwigstraße 3 und baute dieses zu einem bedeutenden Fachgeschäft für Kurz-, Weiß- und Wollwaren aus. Durch den Juden-Boykott 1933 war er zum Ausverkauf und zur Geschäftsaufgabe gezwungen. Er verzog 1934 mit seiner Familie nach München. 1940 wollten sie nach Venezuela ausreisen, doch am Tag vor der geplanten Abreise starb Leopold Grünebaum an einem Herzinfarkt. Seine Frau Margarethe Grünebaum wurde 1941 – am selben Tag wie Emil und Anna Burian – von München nach Kaunas in Litauen deportiert und fünf Tage später dort ermordet. Die Töchter Ilse, Margot und Rosa haben durch Flucht überlebt.
Am 24. Juli 2015 wurden in der Nikolastraße 10 in Passau fünf Stolpersteine für Leopold und Margareta Grünebaum mit ihren Töchtern Ilse, Margot und Rosa verlegt.
Siehe auch
Literatur
- Franz Mader, Stadtarchiv Passau: Tausend Passauer. Passau 1995, ISBN 3-924484-98-8 (S. 82)
- Thomas Seider: Stolpersteine erinnern an ermordete Passauer Juden. In: Passauer Neue Presse vom 5. Juli 2014 (S. 21)
- PNP: Stolpersteine für 14 Opfer der NS-Zeit in Passau. In: Passauer Neue Presse vom 13. Juli 2015 (S. 17)