Gredbeng

Aus RegioWiki Niederbayern
Wechseln zu: Navigation, Suche
Eine Original-Gredbeng.

Die Gredbeng ist eine, meist aus Holz gefertigte, gemütliche Sitzgelegenheit, für mehrere Personen, vor einem bayerischen Gebäude. Stünde die Gredbeng ausserhalb Bayerns vor einem Gebäude, wäre es nur eine normale Beng. Die Gredbeng MUSS sich auf der Gred befinden. Ist die Bank nicht auf der Gred, kann sie auch keine Gredbeng sein. An die Gredbeng kann natürlich auch ein Tisch gestellt werden. Dieser dient der leichteren Nahrungszufuhr für die anwesenden Personen. Der Gredbengdisch kann auch zum Abstellen verschiedener Utensilien benutzt werden ( z.B. Besteck, Hoiwegriagl, Schnupftabakdose, Handy o.ä. ) Auf die Tischplatte soll nicht mit der Faust geschlagen werden. Fluchen, unflätige Worte und lautes Gröhlen ist nicht geduldet. Manche legen sich Sitzkissen auf die Gredbeng, was allerdings geduldet werden kann.

Gredbenggnogga

Person(en), die lange und ausdauernd und meist gemütlich bis urgemütlich auf einer "Gredbeng" (siehe Gredbeng) sitzen. Männlein wie Weiblein können diese Sitzgelegenheit nutzen. Zu beobachten ist, dass die Männlein die längere Sitzausdauer haben. Woher dieses Phänomen stammt, ist noch nicht wissenschaftlich erforscht.

De Gred

Die Gred wiederum ist eine meist ebene Fläche. Sie kann mit Platten oder Pflaster ausgelegt sein. Hauptsächlich aus Naturstein. Modernere Pflaster, evtl. aus Beton, sind nicht gredgerecht und daher abzulehnen. Die Gred ist nicht zu verwechseln mit einer Terrasse. Wie leider festzustellen ist, wissen die jungen Leute heute gar nicht mehr, was eine Gred genau ist. Sie verbinden mit der Gred eine Gerade ( " Es ist gred, also gerade " ).

Allgemeines

Auf der Gredbeng trifft man sich zum Reden, Diskutieren, Feiern oder gemeinsamen Essen. Feste Zeiten sind nicht vorgeschrieben. Leider ist die Gredbeng in den letzten Jahren immer mehr in Vergessenheit geraten, was sehr schade ist. Viele Urlauber nehmen sich Holzbänke mit nach Hause und glauben, nun eine bayerische Gredbeng zu besitzen.

Engländer oder Amerikaner z.B. nennen die Gredbeng "Plainbank", Franzosen sagen zur Gredbeng "niveau banque ", Italiener nennen sie "pianura banca ".

Nur vereinzelt wird der Gredbeng noch gedacht. So zum Beispiel in Zwiesel von mia-vom-disch. Benutzer der Gredbeng sind in der Regel gemütliche Zeitgenossen. Hauptsächlich werden bei den Treffen Hudal erzählt und viel gelacht. Auch werden verschiedene Unternehmungen geplant. Auch kommt die Kommunalpolitik oder das Ortsgeschehen nicht zu kurz. Bei besonderen Anlässen kann die Gredbeng auch festlich geschmückt werden. Dabei ist es von Vorteil, wenn die Gredbenggnogga alle zusammen helfen. Dies zeugt vom Zusammenhalt und Gemeinschaftsgefühl.

Vorbeikommende Personen können sich an der Gredbeng natürlich ausruhen und dabei in sich gehen. Auch wird ihnen bei Bedarf Essen oder Trinken angeboten. Eine Ablehnung dieser freundlichen Geste sollte nicht erfolgen.

Die Gredbeng hat vielen Dingen ihren Namen gegeben. So beispielsweise:

  • die Gredbenghoiwe,
  • der Gredbengschmaatz,
  • der Gredbenggnogga oder
  • der Gredbengbroudla, u.v.a.

Tiere erlaubt

Ein weiterer Punkt ist noch das Gredbengviechal. Im Idealfall soll es ein bayerischer Dackel sein. Dieses Viechal sitzt ebenfalls auf der Gredbeng. Ihm werden bei Feierlichkeiten kleine Happen von den Gredbenggnoggan abgegeben. Natürlich sind auch andere Viecherl erlaubt. Sie müssen aber von den anderen Gredbenggnoggan toleriert und akzeptiert werden. Das Gredbengviechal hat natürlich ebenfalls einen Anspruch auf einen Sitzplatz auf der Gredbeng.

Kleiderordnung

Eine Kleiderordnung ist nicht vorgeschrieben.

Speisen und Getränke

Um das leibliche Wohl hat sich jeder selber zu kümmern.Da der Gredbenggnogga in der Regel ein weltoffener Zeitgenosse ist, sind auch internationale Kulinarien nicht zu verachten. Nicht gern gesehen sind etwa ein Tischgrill, der auf dem Gredbengdisch abgestellt wird.

Begrüssung

Feste Begrüssungsformeln sind auf der Gredbeng nicht vorgesehen. Man begrüsst sich in der Regel mit: guad Moang, grias Good, hawadere, servus oder grias di oder grias eich. Zum Abschied sind die gängigsten Grüsse: guad Nachd, pfiad di, pfiad eich, servus oder hawadere. Es kann aber auch vorkommen, dass etwa auswärtige Besucher an der Gredbeng vorbeikommen, die dann z. B. mit " Tschüss" grüssen. Der erfahrene Gredbenggnogga nimmt das still zur Kenntnis und grüsst ganz gelassen bayerisch zurück.