Gustav Rosenstängl jun.
Gustav Rosenstängl jun. (* 6. November 1893 in Passau; † 12. August 1949 in Berchtesgaden) war einer der führenden Porzellanmaler seiner Zeit in Ostbayern. Er entstammte der gleichnamigen Porzellanmalerfamilie und entwarf etwa das „Passauer Muster“.
Leben und Wirken
Nach dem Besuch der Handelsschule absolvierte Gustav Rosenstängl seine Berufsausbildung bei seinem Vater Gustav sen. und bei Professor Reiser in München. Als Soldat im Ersten Weltkrieg zog er sich nach Verschüttung und Verwundung ein Herzleiden zu. Dennoch arbeitete er aktiv am elterlichen Betrieb mit und absolvierte zusätzlich eine Ausbildung als Figurenmaler in der Porzellanmanufaktur Lenck.
Im Jahr 1924 übernahm er das inzwischen in die Grabengasse verlegte väterliche Geschäft. 1931 eröffnet er eine Filiale am Rindermarkt. Die hohe Qualität seiner Erzeugnisse, sie sich insbesondere durch das von ihm kreierte Dekor, „Passauer Muster“ genannt, auszeichneten, machten ihn zum führenden Porzellanmaler in Ostbayern. Zudem war der einzige selbständige Porzellanmaler in Passau. Neben der Werkstatt gab es einen Verkaufsladen, der lange Zeit auch der Wohnsitz der Familie war. Er starb am 12. August 1949 mit nur 56 Jahren während eines Urlaubs in Berchtesgaden. Die Geschäfte wurden danach von seiner Frau und seinen beiden Töchtern Lilly und Gabriele Rosenstängl fortgeführt. Seinen Töchtern widmete er übrigens auch Muster: Gabriele das blaue „Muschi-Muster“, Lilly kleine Mokkatassen mit einer persönlichen Widmung.
1993 wurde er auf der Veste Oberhaus mit einer Sonderausstellung zum 100-jährigen Geburtstag geehrt.
Literatur
- Franz Mader, Stadtarchiv Passau: Tausend Passauer. Passau 1995, ISBN 3-924484-98-8 (S. 194)
- Franz Danninger: Erfinder aus Passau: Von Adolph bis Zirnkilton. In: Passauer Neue Presse vom 5. November 2009 (S. 25)
- Elke Zanner: Die Unzertrennlichen. In: Passauer Neue Presse vom 20. März 2010 (S. 32)