Höllensteinsee

Aus RegioWiki Niederbayern
Wechseln zu: Navigation, Suche

Der Höllensteinsee ist ein im Landkreis Regen gelegener Stausee am Schwarzen Regen im Bayerischen Wald.

Geographie

Der langgestreckte See in der Nähe von Viechtach liegt in einer Höhenlage von 395,9 Metern und hat eine Länge von 5,6 Kilometern. Von 1923 bis 1926 wurde in das enge Felstal am Höllenstein eine 74 Meter lange und 18 Meter hohen Staumauer aus Bruchsteinlagen und Stahlbeton hineingebaut. Die Unterlage bildet ein bläulicher Kordieritgneis, der von feinkörnigen hellen Graniten durchzogen ist. Gleichzeitig entstand das Kraftwerk am Höllenstein.

Die Oberfläche des Stausees beträgt 54,4 Hektar. Der Stauinhalt lag urspünglich bei 2,8 Mio m³, er sank wegen Stauraumverlandung auf 1,9 Mio m³. 40 Meter über dem Höllensteinfelsen liegt eine breite Terrasse, die heute als Parkplatz dient. 1962/63 wurde als Wochenausgleichsspeicher der an den Höllensteinsee anschließende Blaibacher See mit dem Kraftwerk Pulling gebaut.

Natur und Tourismus

In der Nähe des Sees liegen Brutbiotope der Waldschnepfe und des Großen Brachvogels. Im Mündungsgebiet des Höllensteinbaches bei der Ortschaft Höllenstein befindet sich ein von Krüppeleichen dominiertes Gebiet, in dem die seltenen Pflanzen Arnika, Weiches Lungenkraut, Leberblümchen und Frühlings-Platterbse sowie die ebenfalls seltenen Tierarten Feuersalamander und Eisvogel vorkommen.

Der Höllensteinsee wurde ebenso wie der Blaibacher See bald ein beliebtes Ausflugsziel. Seine Erholungsfunktion wurde aber jahrzehntelang durch die Abwässer aus der Papierfabrik Teisnach massiv beeinträchtigt. Abwasserpilze bildeten ausgedehnte Faulschlammbänke und verminderten von 1926 bis 1977 den Stauraum um 1.150.000 m³ (41 %). Um dem großen Problem der Wasserverschmutzung zu begegnen, wurde nach knapp zwei Jahren Bauzeit und einer Investition von 8,5 Millionen DM 1978 von der Papierfabrik eine Ablaugenverbrennung im Wirbelschichtofen in Betrieb genommen, wodurch 95 % der Abwässer vernichtet werden konnten.

Das Stauwerk ist begehbar. Mit den Ruderbooten eines Bootsverleihs kann der See befahren werden. Für Gastangler liegen Fischereierlaubnisscheine bereit. In der Nähe des Sees befindet sich ein Campingplatz.

Literatur

  • Ulrich Pietrusky, Günther Michler, Donatus Moosauer: Niederbayern – im Fluge neu entdeckt, Verlag Morsak Grafenau, 2. Aufl. 1982, ISBN 3-87553-135-3