Habergeiß

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Habergeißartige Perchtenmaske

Die Habergeiß oder Hobagoaß ist eine Gestalt des Brauchtums im unteren Bayerischen Wald.

Beschreibung

Max Peinkofer schildert ihren Auftritt bei einer sogenannten „Dreschersuppe“, einer häuslichen Fest- und Tanzveranstaltung an einem Winterabend. Als das Tanzen und Musizieren am schönsten ist, schleicht sich ein schreckliches Ungetüm in die Stube, worauf Schreie ertönen und das Tanzen aufhört. Bei dem eingedrungenen Gespenst handelt es sich um die Habergeiß, dargestellt von zwei unter einem weißen Leintuch verborgenen Burschen. Die Geiß hat einen drohenden Schnitzkopf mit langen Hörnern und bösen Glotzaugen. Sie springt wild herum und verfolgt mit Vorliebe die jungen Weiberleut, die mit lautem Schreien vor ihr fliehen oder sie auch beherzt an den Hörnern packen. So geht das einige Zeit, bevor endlich zwei starke, mit Knüppeln bewaffnete Männer die Geiß heftig verprügeln, bis ihre beiden Darsteller aus ihr herauskriechen.

Die Habergeiß spielt im Brauchtum des unteren Waldes besonders im Winter und Frühling eine wichtige Rolle. Mancherorts begleitete sie sogar den heiligen Nikolaus bei dessen Kinderbesuchen. Habergeißartige Gestalten erscheinen heute in der Rauhnacht und in der Lousnacht. Außerhalb des Bayerischen Waldes ist die Habergeiß besonders in Österreich bekannt.

Literatur

  • Max Peinkofer: Auf zur Dreschersuppe!. In: Der Brunnkorb, 1947, Neuauflage Verlag Passavia, Passau 1977, ISBN 3-87616-060-X

Weblinks