Hallertau

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Hopfenstangen in der Hallertau bei Geibenstetten

Die Hallertau oder Holledau ist ein Hopfenanbaugebiet, das sich über das westliche Niederbayern und das nordwestliche Oberbayern erstreckt.

Lage

Der Umfang der Hallertau wurde im Hopfenherkunftsgesetz von 1929 festgelegt, das jene Gemeinden aufzählte, in denen Hallertauer Hopfen gesiegelt wurde. Die Gesamtfläche beträgt circa 2.400 km². In den Landkreisen Kelheim und Landshut hat Niederbayern Anteil an der Hallertau, die größtenteils zum Donau-Isar-Hügelland gehört. Niederbayerische Siegelbezirke sind Abensberg, Langquaid, Mainburg, Neustadt an der Donau, Siegenburg, Pfeffenhausen und Rottenburg an der Laaber.

Geschichte

Der Hopfenanbau in der Region ist seit dem 8. Jahrhundert belegt. Doch erst nach 1834, als an 24 Orte der Hallertau Hopfensiegel verliehen wurden, begann eine ständige Flächenexpansion der Hopfenkultur. Die Einrichtung von Hopfenmärkten, die Aufhebung des Hopfenschwefelverbotes, das Abgehen von der Dreifelderwirtschaft und die Integration des Hopfenanbaus in den bäuerlichen Betrieb verbunden mit einer verstärkten Nachfrage machten die Hallertau zum Inbegriff einer Hopfenbaulandschaft. 1912 wurde erstmals die fränkische Hopfenproduktion übertroffen. 1966/1967 gelang der Aufstieg zur weltweiten Spitzenposition. Danach wurden die Anbauflächen noch einmal um annähernd das Doppelte vergrößert, bis sie seit 1975 wegen weltweiter Überproduktion wieder reduziert werden mussten.

Der Hopfenanbau

Gute Hopfenböden weisen eine völlige geologische Gleichförmigkeit von vier und mehr Metern Mächtigkeit auf. Die Klimafaktoren Temperatur und Niederschlag stimmen in der Hallertau mit den Ansprüchen des Gewächses überein. Die Kultur der Hopfenpflanze gestaltet sich sehr arbeits- und kapitalintensiv. Um die Dolden von den Reben abzutrennen, kamen in Spitzenzeiten bis zu 200.000 so genannte „Hopfenzupfer“ aus strukturschwachen Gebieten wie dem Bayerischen Wald in die Hallertau. Diese Situation bildete auch den Hintergrund zu dem Singspiel Der Holledauer Fidel von Franz Josef Scherrer (Text) und Erhard Kutschenreuter (Musik) aus dem Jahr 1916. Seit 1967 wird der Hopfen komplett maschinell geerntet, wobei Unternehmen aus der Hallertau auch in dieser Hinsicht die Marktführerschaft besitzen. Seit Ende der 1950er Jahre wird in einem öffentlichen Verfahren die Hallertauer Hopfenkönigin gewählt.

Literatur

Weblinks