Halsbach
Halsbach
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Basisdaten
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Bundesland: | Bayern |
Regierungsbezirk: | Oberbayern |
Landkreis: | Altötting |
Höhe: | 474 m |
Fläche: | 22,08 km² |
Einwohner: | 948 (31. Dezember 2020) |
Postleitzahl: | 84553 |
Vorwahl: | 08623 |
Kfz-Kennzeichen: | AÖ |
Website: | www.halsbach.de |
Erster Bürgermeister: | Martin Poschner (CSU) |
Halsbach ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Altötting, die sich mit den Gemeinden Feichten an der Alz, Kirchweidach und Tyrlaching zur Verwaltungsgemeinschaft Kirchweidach zusammengeschlossen hat.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Die Gemeinde liegt im südlichen Landkreis Altötting.
Ortsteile
Ortsteile sind Antenfressen, Baumgarten, Biering, Birnbaum, Brandhub, Brandl, Brunnhaus, Buch, Dösham, Edholz, Eicheck, Eneck, Freudling, Fürholzen, Gallersöd, Gassen, Geisberg, Großschleberg, Hahngreding, Halsbach, Heitzenberg, Hofschalling, Hollerberg, Huber a.Bach, Itschenöd, Itsching, Kirchberg, Kriechbaum, Krieging, Kronhub, Krumbach, Lebern, Liebleiten, Lohen, Loipl, Mooseck, Moosen, Mooswinkel, Niederangern, Oberangern, Peising, Pfaffenreit, Pfeffersöd, Racherting, Reisachöd, Reising, Reit, Resch a.Holz, Schiellehen, Schliefhausen, Schmidham, Schmidhub, Schupfing, Spielhof, Stadl a.Holz, Steinthal, Stockötz, Ströben, Thalhausen und Thalleiten.
Geschichte
In sechs verschiedenen Beurkundungen aus den Jahren 748 bis 799 über Besitzänderungen wird Hadolvespach erstmals erwähnt. Der Ort kam dabei allmählich ganz in den Besitz des Hochstiftes Salzburg, bis ihn Erzbischof Adalbert 928 dem Edelmann Rafolt zu Lehen gab.
Schon früh entstand die Pfarrei Halsbach, die Erzbischof Eberhard 1203 dem Kloster Raitenhaslach einverleibte. 1638 raffte die Pest Einwohner dahin, 1743 starben über 100 Halsbacher an einer damals unbekannten Seuche (Cholera, vermutlich durch die Panduren eingeschleppt).
1855 bestand Halsbach aus acht Häusern, einer Pfarrkirche und einer Schule. Joseph Klämpfl beschrieb diese Kirche als im Inneren ziemlich schön, aber „von Außen mit Anbauten umgeben und verunstaltet.“ Zwischen 1885 und 1887 erfolgte dann der Neubau der heutigen Pfarrkirche im neuromanischen Stil.
Gemeindewappen
Die Gemeinde bekam 1982 ein eigenes Wappen. Der rot-weiß geschachte Balken im Schildhaupt, der Zisterzienserbalken, stammt aus dem Wappen der Zisterzienserabtei Raitenhaslach und unterstreicht die engen Beziehungen zum Kloster. Raitenhaslach spielte in kirchlicher Hinsicht und als Grundherrschaft eine wichtige Rolle in der Gemeinde. Die heraldische Lilie im vorderen Feld verweist als Mariensymbol auf das Patrozinium der Klosterkirche Raitenhaslach, der Pferdekopf im hinteren Feld auf das Martinspatrozinium der Pfarrkirche Halsbach. Die Feldfarben Silber und Blau entsprechen den bayerischen Landesfarben und sollen hier die Zugehörigkeit zum Gebiet der Herrschaft Wald verdeutlichen, die sich von Anfang des 17. bis ins 18. Jahrhundert im Besitz der Grafen von Wartenberg, einer Nebenlinie der Wittelsbacher, befand und nach deren Aussterben (1736) als landesherrliche Kabinettsherrschaft weitergeführt wurde. Der Wellenbalken im Schildfuß symbolisiert den Halsbach, der der Gemeinde den Namen gab und ist zugleich ein für den Namen redendes Bild.
Politik
Bürgermeister
- 1. Bürgermeister ist Martin Poschner (Liste Einigkeit). Er wurde 2014 als alleiniger Kandidat mit 93,70 Prozent der Stimmen gewählt. Damit trat er die Nachfolge des seit 1996 amtierenden Georg Pfaffinger an, der nicht mehr kandidierte.
Gemeinderat
Der Gemeinderat umfasst 8 Sitze (+ 1. Bürgermeister), die alle der Liste Einigkeit angehören.
Sehenswürdigkeiten
- Pfarrkirche St. Martin. Der neuromanische Bau wurde 1885 bis 1887 von J. Wimmer und M. v. Hortig errichtet .
- Waldbühne Halsbach
Bildung und Erziehung
- Volksschule Halsbach
- Kindergarten St. Martin
Hochburg des Laienspiels
Es war im Jahre 1983, als das katholische Landvolk in Halsbach einen Tag der offenen Tür veranstaltete. Ort dieses Tages der offenen Tür war der historische Bundwerkstadel in Gallersöd. Damit sollte auf die damalige Situation in der bäuerlichen Landwirtschaft hingewiesen werden. Angespornt durch das große Interesse, das die Ausstellung in der Bevölkerung hervorrief, überlegten sich vier Männer, wie dieses Zeugnis bäuerlicher Handwerkskunst und Lebensfreude, der Gallersöder Bundwerkstadel, wieder mit Leben erfüllt werden könnte. Der Begriff Sommertheater geisterte plötzlich in den Köpfen von Franz Blüml, Simon Maier, Georg Pfaffinger und Martin Winklbauer herum. Die vier Männer machten sich erste Gedanken und so allmählich wurde ein Theaterstück geboren. Das Schwarze Jahr, so der Titel des Stückes, setzt eine Geschichte, die sich in der Gemeinde Halsbach zugetragen hat, auf der Bühne um. Eine Votivtafel in der Halsbacher Pfarrkirche, die auf den Einfall der Panduren unter Franz Freiherr von der Trenck während des Österreichischen Erbfolgekrieges in die kleine Gemeinde hinwies, gab den Anstoß.
Durch das langsame Wachsenlassen, durch das gemeinsame Erarbeiten des Stoffes und durch das Miteinander bei den Proben entstand bei den Verantwortlichen, aber auch bei den Mitspielern, eine immer größere Begeisterung. Nahezu jede Familie war in irgendeiner Form am Entstehen beteiligt. Schließlich mußte sogar eine Prozession zusätzlich in die Handlung eingebaut werden, um wirklich alle mitspielen zu lassen.
Die Uraufführung fand dann am 23. Juni 1984 im Gallersöder Bundwerkstadel statt. Insgesamt wurde dieses Stück achtmal im Stadel aufgeführt. Damit war ein Anfang gemacht: Halsbach, diese kleine Landgemeinde in Oberbayern, begann sich zu einer Hochburg des Laienspieltheaters zu entwickeln. Als nächstes folgte Der Mensch im Glashaus, eine Pantomime über die schleichende Zerstörung der Umwelt. Dieses Stück wurde dann unter anderem beim Deutschen Katholikentag 1986 in Aachen aufgeführt.
Martin Winklbauer
Martin Winklbauer ist der Motor des ganzen Theaterunternehmens. Als Autor, Regisseur und Schauspieler zeichnet er für den Inhalt und die Inszenierungen der einzelnen Stücke verantwortlich. Der Vater von fünf Kindern bewirtschaftet einen Vollerwerbs-Hof in der Gemeinde Halsbach. Martin Winklbauers Weg führte über die Landjugend in die Katholische Landvolkbewegung. Er ist einer der Gründerväter des Landvolktheaters Halsbach.
Neben seiner Tätigkeit für das Landvolktheater Halsbach ist Winklbauer Kreisvorsitzender der Katholischen Landvolkbewegung im Landkreis Altötting. Seine Regiearbeiten beschränken sich aber nicht nur auf das Landvolktheater Halsbach. Überaus erfolgreich hat Winklbauer auch Der Goggolori nach dem Buch von Michael Ende mit der Musik von Wilfried Hiller in Szene gesetzt.
Siehe auch Hauptartikel: Waldbühne Halsbach
Vereine und Gruppen
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Literatur
- Joseph Klämpfl: Der ehemalige Schweinach- und Quinzingau. Eine historisch-topographische Beschreibung, 2. Auflage 1855, Nachdruck 1993, Neue Presse Verlags-GmbH, Passau, ISBN 3-924484-73-2
Altötting – Burghausen – Burgkirchen an der Alz – Emmerting – Erlbach – Feichten an der Alz – Garching an der Alz – Haiming – Halsbach – Kastl – Kirchweidach – Marktl – Mehring – Neuötting – Perach – Pleiskirchen – Reischach – Stammham – Teising – Töging am Inn – Tüßling – Tyrlaching – Unterneukirchen – Winhöring