Hans Sigmund von Degenberg

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Hans VIII. Sigmund von Degenberg (* unbekannt; † 10. Juni 1602) war ein niederbayerischer Adeliger aus dem Geschlecht der Degenberger sowie Erbhofmeister in Bayern und fürstlicher Rat in Straubing.

Leben und Wirken

Hans war der Sohn des Sigmund von Degenberg und Enkel des Hans VI. von Degenberg. Am 22. August 1561 bestätigte ihm Kaiser Ferdinand I. sämtliche Privilegien. Diese Bestätigung galt seinen Vormündern, da er als Erbe seiner Besitzungen nach dem Tod seines Oheims noch minderjährig war. 1565 bestätigte Kaiser Maximilian II. ihm auch den Blutbann in den Herrschaften Degenberg, Weißenstein und Zwiesel.

Der Markt Zwiesel wandte sich dagegen an die Regierung in Straubing, was zunächst mit einem Vergleich am 13. Mai 1568 endete. 1570 kam es zu einem weiteren Erlass, in dem sich die Regierung deutlich auf die Seite Hans Sigmunds beziehungsweise seiner Vormünder stellte und Zwiesel ausdrücklich den Titel eines Bürgermeisters und die Übernahme von Jurisdiktionssachen untersagte. 1578 bestätigte ihm Kaiser Rudolf II. den Blutbann und alle Degenbergischen Privilegien. 1580 erscheint Hans Sigmund als Betreiber des Eisenerz-Bergwerkes Rotkot und erhielt von Herzog Wilhelm V. das Recht, hier auch nach Alaun zu graben. 1587 erließ er für sein Alaunwerk eine Bergwerksordnung.

Mit seinem Tod am 10. Juni 1602 starb der letzte Degenberger. Er wurde in der Erbgruft in der Pfarrkirche von Schwarzach bestattet. Seine Witwe Sidonia Katharina von Fels in Tirol, die er 1581 geheiratet hatte, begab sich in den Schutz des Herzogs von Bayern. Am 26. Februar 1607 wurde nach Verhandlungen in Prag mit dem Kaiser der Degenbergische Besitz dem bayerischen Herzog Maximilian I. zuerkannt.

Literatur

  • Bernhard Grueber, Adalbert Müller: Der bayrische Wald (Böhmerwald), 1846, Neudruck 1993, Grafenau, Morsak Verlag, ISBN 3-87553-415-8
  • Joseph Klämpfl: Der ehemalige Schweinach- und Quinzinggau. Eine historisch-topographische Beschreibung, 1855, Nachdruck 1993, Neue Presse Verlags-GmbH, Passau, ISBN 3-924484-73-2
  • Josef Schaller: Chronik Zwiesel und Umgebung, Verlag A. Maier, Zwiesel, 1993