Hans von Burghausen

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Epitaph des Hans von Burghausen an der Landshuter Martinskirche

Hans von Burghausen, auch Hans Stethaimer der Ältere (* um 1350/1360 in Burghausen; † 10. August 1432 in Landshut) war ein Architekt. Er gilt als bedeutendster Baumeister der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts.

Leben und Wirken

Über Abkunft und Lehrzeit ist nichts bekannt, auch nicht, wann sich Hans in Landshut niederließ. Auf einer 1873 entfernten Inschrift an der Landshuter Martinskirche wurde „Hanns Stettheimer stainmaiß und Maler von Purghausen“ als „Werkmaister“ erwähnt. In einer Urkunde aus dem Jahr 1415, die seinen Hausverkauf in Landshut betrifft, schreibt er über sich: „Ich maister hanns von burkhausen, der stainmetz und werkhmaister des paus zu St. Martin zw Landtshuet ….“ Die Inschrift an der Südseite der Landshuter Martinskirche nennt unter seiner naturnahen Porträtbüste das genaue Todesdatum: den Laurentiustag, also den 10. August des Jahres 1432. Weiterhin werden folgende Wirkungsorte des Meisters aufgezählt: Kirche und Spital (in Landshut), ferner Salzburg, Ötting (Altötting einschließlich Neuötting), Straubing, Wasserburg.

Peter Baldass wies 1950 nach, dass der Baumeister der Landshuter Martinskirche sich selbst nicht Stethaimer nannte, sondern „Hans von Burghausen“.[1]. Der Name Hans Stethaimer wird seither nur noch auf den Neffen des Hans von Burghausen angewandt, der früher als Hans Stethaimer der Jüngere bezeichnet wurde.

In dem auf seinem Grabstein als Wirkungsort erwähnten Straubing war Hans von Burghausen vermutlich an der Basilika St. Jakob und an der Karmelitenkirche sowie dem zugehörigen Kloster beteiligt, vielleicht auch an der Veitskirche. In Neuötting stammt die Stadtpfarrkirche St. Nikolaus von ihm. Die Martinskirche und das Spital mit der Spitalkirche in Landshut werden namentlich erwähnt. In Wasserburg hinterließ er die dortige Stadtpfarrkirche St. Jakob, in Salzburg die Franziskanerkirche. Vermutet wird auch eine Mitwirkung am Wiederaufbau der 1405 abgebrannten Jodokkirche in Landshut sowie an mehreren Kirchen im Innviertel.

Einzelnachweise

  1. Peter Baldass: Hans Stethaimers wahrer Name. In: Wiener Jahrbuch für Kunstgeschichte Band 14, Wien 1950, 47-64

Literatur

  • Hans-Michael Körner (Hg. unter Mitarbeit von Bruno Jahn): Große Bayerische Biographische Enzyklopädie, Band 3 P-Z, K. G. Saur München 2005, ISBN 3-598-11460-5
  • Ulrich Thieme, Felix Becker: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Band 31/32, Leipzig 1937/1938, unveränderter Nachduck 1999 im E. A. Seemann Verlag Leipzig, ISBN 3-363-00729-9