Haunzenbergersöll

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Luftbild von Haunzenbergersöll
Die Pfarrkirche St. Johannes der Täufer

Haunzenbergersöll ist ein Ortsteil der Gemeinde Bodenkirchen im niederbayerischen Landkreis Landshut. Von 1820 bis 1828/1849 bildete es eine selbstständige Gemeinde.

Lage

Haunzenbergersöll liegt am Eschlbach etwa eineinhalb Kilometer südlich von Bodenkirchen im Isar-Inn-Hügelland.

Geschichte

Bereits im Jahre 1282 erscheint ein Ulricus de Hauzenperge, vermutlich ein Dienstmann des Klosters St. Veit, auf dessen Diensthof die Hofmark im 14. Jahrhundert entstand. Der Namensbestandteil „Söll“ tritt erst unter Martin Hautzenberger zu Söll auf, der ab 1454 urkundlich nachweisbar ist und dessen Grabstein von 1469 sich an der Pfarrkirche in Haunzenbergersöll erhalten hat. 1508 ist mit der Bestätigung des Sitzes Hautzenpergersöl bereits eine Verbindung der beiden Ortsbezeichnungen erfolgt. Die zwei abgekehrten Halbmonde aus dem Wappen der Hau(n)zenberger zu Haunzenbergersöll bestehen im heutigen Wappen der Gemeinde Bodenkirchen fort.

Die Hofmarksherrschaft wechselte 1609 zu gleichen Teilen in die Hände der adeligen Tabertshofer und Neuhaus und im Jahr 1628 als Ganzes zu den Adeligen von Neuhaus auf Zangberg, in deren Händen sie bis 1807 blieb. Im Konskriptionsjahr 1752 bestand das Dorf Haunzenbergersöll aus 14 Anwesen.

1810 wurde das Schloss abgebrochen. Haunzenbergersöll zählte als eigener Steuerdistrikt, und 1820 wurde die Gemeinde Haunzenbergersöll mit den Ortsteilen Haimpolting und Scheuern gebildet. 1828 wurde sie jedoch der Gemeinde Bodenkirchen zugewiesen und 1849 offiziell nach Bodenkirchen eingemeindet.

Im Jahr 1902 zerstörte ein Brand den westlichen Teil des Dorfes. Durch die Errichtung einer elektrischen Licht- und Kraftstation beim Sägewerk Pfistershammer in Bodenkirchen kam 1910 die Elektrizität auch nach Haunzenbergersöll. Die 1908 errichtete Expositur der Pfarrei Schönberg wurde am 1. Januar 1952 zur Pfarrei Haunzenbergersöll erhoben. Das Schulhaus, Zweigstelle der Volksschule Bodenkirchen, wurde 1981 aufgelöst. 1982 war Haunzenbergersöll Niederbayern-Sieger im Wettbewerb Unser Dorf soll schöner werden.

Sehenswürdigkeiten

  • Pfarrkirche St. Johannes der Täufer. Die spätgotische Anlage aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts wurde im 18. Jahrhundert barockisiert und erhielt 1791 den heutigen Rokoko-Kirchturm. 1887 bis 1898 erfolgte die Regotisierung der Kirche, wobei sei eine neugotische Einrichtung erhielt.

Vereine

  • FC Bayern Fanclub Haunzenbergersöll
  • FFW Haunzenbergersöll. Sie wurde 1893 gegründet.
  • Frauen der Pfarrei Haunzenbergersöll
  • Heimat- und Gartenbauverein e.V. Haunzenbergersöll
  • Historische Böllergruppe Haunzenbergersöll "Der Edlen und Vesten Haunzenperger zu Söll's getreuer Hauffen
  • Kath. Landjugend Haunzenbergersöll
  • Krieger- und Soldatenkameradschaft Haunzenbergersöll. Sie wurde 1922 gegründet.
  • Schützenverein "Enzian" Haunzenbergersöll

Weblinks