Haus zum Kronprinzen

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Das Haus zum Kronprinzen in Landshut

Das Haus zum Kronprinzen ist ein stattliches, dreigeschossiges Gebäude in der Altstadt von Landshut (Altstadt Nr. 29).

Geschichte

Das traufständige Haus wurde vom herzoglichen Rat und Kanzler Doktor Martin Mair (1459-1481) durch Zusammenfügung und Umbau zweier alter Häuser erbaut. Im Erdgeschoss befindet sich das Wappen Mairs und das seiner Gemahlin Katharina, geborene Imhoff. Herzog Georg der Reiche soll 1485 das Bauwerk von Mairs Erben erworben und darin die herzogliche Kanzlei eingerichtet haben. Die erhalten gebliebene Erdgeschosshalle mit Netzrippengewölbe entstand um 1500. Der Salzburger Maler Hans Bocksberger bemalte die Fassade, wofür er 1555 200 Gulden empfing. Noch 1779 war diese Bemalung erkennbar.

Aus der herzoglichen Kanzlei wurde im 17. Jahrhundert die kurfürstliche Kanzlei, während der Besetzung im Spanischen Erbfolgekrieg war sie von 1705 bis 1714 die kaiserliche Kanzlei (auch Regiments- oder Regierungskanzlei), danach die kurfürstliche Regierung. In der Zeit der Aufhebung des Rentamtes Landshut 1779 bis 1784 diente das Kanzleigebäude als kurfürstliches Zahlamt.

Nach der Rückkehr der kurfürstlichen Regierung erfolgte eine gründliche Renovierung des Gebäudes, wobei die heute vorhandene klassizistische Fassade angebracht wurde. Über dem Portal erschien das Wappen des bayerischen Kurfürsten Karl Theodor, auf den Portalflügeln Medaillons, die sein Porträt und das seiner Gemahlin Elisabeth Auguste zeigen. Nun war wieder die Regierung hier untergebracht, worauf noch heute die Buchstaben K.F.R.I. ( = Kurfürstliche Regierungs-Kanzlei Landshut) hinweisen, bis diese Behörde 1799 in das Harnischhaus in der Ländgasse übersiedelte.

Im Jahr 1800 erfolgte der Verkauf des Hauses an einen Privatmann. Bis 1811 gehörte es dem Bierwirt, Kaffeeschenk und Billardmeister Leonhard Schuhmacher. Dieser verkaufte seinen Besitz an Albert von Kammerloher, Weinwirt zum Kronprinzen. Seinen jetzigen Namen erhielt das Haus in Erinnerung an den Aufenthalt von Kronprinz Ludwig an der Universität Landshut. Bis 1880 war hier noch die Posthalterei untergebracht. 1918 wurde das Anwesen an Friedrich Stock und Ignaz Wimmer verkauft und als Hotel zum Kronprinz weitergeführt. Von 1912 bis 2003 befand sich das Kino Kronprinz-Lichtspiele in dem Gebäude.

Literatur

  • Volker Liedke: Denkmäler in Bayern. Band II.24 Stadt Landshut. Verlag Schnell & Steiner, München · Zürich 1988, ISBN 3-7954-1004-5

Weblinks