Heimatglocken

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Die Heimatglocken sind eine Beilage der Passauer Neuen Presse, die sich mit heimatgeschichtlichen Themen auseinandersetzt.

Geschichte

Im Jahr 1924 wurden die „Niederbayerischen Heimatglocken“ von Max Peinkofer ins Leben gerufen. Ab dem 1. November 1924 erschienen sie als wöchentliche Beilage der Passauer Donau-Zeitung. Unter der redaktionellen Mitarbeit von Max Heuwieser befassten sich die Heimatglocken mit heimatkundlichen Themen der Region. Ab 1929 kommentierte Schriftleiter Max Peinkofer unter dem Preusdonym Alois Drahobl das Zeitgeschehen auf satirisch humorvolle Weise. Dabei warnte er mehrmals unterschwellig vor dem Nationalsozialismus.

Ab 1931 erschienen die Heimatglocken mit dem Untertitel Monatsschrift für die ostbairischen Grenzmarken. Noch am 30. Oktober 1934 konnte die Donau-Zeitung anlässlich des zehnjährigen Bestehens feststellen, dass es in Deutschland keine gleichwertige Zeitungsbeilage gebe. Doch am 17. Juli 1935 wurden die Heimatglocken vom Reichsverband Deutscher Zeitungsverleger wegen ihrer historisch-katholischen Themen und ihrer allgemeinen konfessionellen Tendenz beanstandet. 1936 fand die Beilage der Donau-Zeitung ein jähes Ende, da das Auflegen des Blattes verboten wurde. Am 31. Dezember 1936 erschien die letzte Ausgabe der Niederbayerischen Heimatglocken, nachdem sie Anfang des Jahres noch mit dem Untertitel Wochenschrift für Heimatkunde erschienen waren..

Nach dem Krieg versuchte die Passavia AG, der auch die Donau-Zeitung oblag wieder Fuß zu fassen. Die Aufsichtsratvorsitzenden Franz Seraph Riemer und Karl Maier versuchten vergebens eine Drucklizenz der amerikanischen Militärregierung zu erwerben. Diese jedoch, privilegierte 1946 die von Hans Kapfinger begründete Passauer Neue Presse. Hans Kapfinger nahm sich Max Peinkofer und seinen Heimatglocken an und so erschien am 25. August 1949 die erste Ausgabe nach dem Krieg. Im Jahr 1954 übernahm Horst Paul Heller für 57 Jahre die Schriftleitung der Heimatglocken. Unterstützt wurde er dabei durch seinen Sohn Thomas Heller und dem Passauer Stadtarchivar Richard Schaffner. Zu ihren besten Zeiten umfasste die Sonderbeilage bis zu vier Seiten. Nach dem Tod von Horst Paul Heller ging die redaktionelle Verantwortung an [[Stefan Rammer|Dr. Stefan Rammer]] über.

Literatur

  • Horst Paul Heller: Das große Max Peinkofer Lesebuch, ISBN: 3-87616-163-0.
  • Helmut Böhm: Das Eindringen der nationalsozialistischen Ideologie ins Feuilleton der „Donau-Zeitung“, nachmals „Ostmark-Zeitung“. In: Winfried Becker (Hg.): Passau in der Zeit des Nationalsozialismus, Universitätsverlag Passau 1999, ISBN 3-86036-031-0