Hermann Gudden

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Hermann Ernst Gudden (* 1892; † 30. April 1974 in Obernzell) war ein deutscher Gutshofbesitzer.

Leben und Wirken

Gudden war der Sohn des deutschen Kunstmalers Rudolf Gudden (1865-1935). Dessen Vater war Bernhard von Gudden (1824-1886), der Leibarztes von König Ludwig II. von Bayern, der fast gleichzeitig mit dem König den Tod im Starnberger See fand. Hermann Gudden war ein Onkel von Rudolf Grashey und er war auch mit Volker Stutzer befreundet.

Ob Hermann Gudden einen Beruf erlernt oder studiert hat, ist nicht bekannt. Vielmehr hat er sich als Landwirt und Gutsherr versucht. Sein erster landwirtschaftlicher Betrieb lag auf der großen Moräne von Isar und Loisach im oberbayerischen Alpenvorland und war einst ein Gutshof des 1803 aufgehobenen Augustinerchorherren-Stiftes Dietramszell. Nach kurzer Zeit wurde er gegen einen größeren Hof Aumühle bei Fürstenstein nördlich von Passau in den Vorbergen des Bayerischen Waldes getauscht. Doch auch dort hielt es Gudden nicht lange, bereits 1924 kaufte er mit seiner Frau Luise das Hofgut Ornatsöd in der Gemeinde Gottsdorf im einstigen Landkreis Wegscheid. Bei dem Hof handelte es sich um einen historischen Einzelhof der mittelalterlichen Besiedlungsperiode. Das Ehepaar Gudden bewirtschaftete den Hof in der damals üblichen Art mit Knechten, Mägden und Pferden. Später verkauften die Guddens den Hof an den Kaufmann und Gastronomen Otto Friedrich Fischer aus Gelsenkirchen, der Adoptiv-Großvater Ottfried Fischers.

Im Ersten Weltkrieg hatte er als Offizier gedient, dennoch wurde Gudden 1939 – gerade einmal 47 Jahre alt – jedoch nicht mehr einberufen. In den Folgejahren verdiente er sich seinen Lebensunterhalt auf verschiedenste Art und Weise. Als 1957 die landwirtschaftliche Altershilfe eingeführt wurde – zuerst als Zuschussrente, dann nach und nach als knappe Vollrente – kam diese auch Hermann Gudden zu Gute: Die Bundesrepublik Deutschland übernahm die Leistungen für die Altbauernfamilien, die nie Beiträge bezahlt hatten – und damit auch die Rente für Hermann Gudden; 1972 kam die Bauernkrankenkasse hinzu. Am 30. April 1974 starb Hermann Gudden im Krankenhaus Obernzell.

Literatur

  • Dr. Dietmar Stutzer: Der nicht in Ruhe gelassene Bayern-Märchen König. o.O. 2009. Dem RegioWiki Bayern e.V. zur freien Verwendung überlassenes Manuskript.