Herzogsburg Dingolfing

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Die Herzogsburg Dingolfing wurde ca. 1410/20 errichtet und ist seit 1956 im Besitz der Stadt Dingolfing. Nach einer Sanierung des Gebäudes wurde dort 1959 ein Heimatmuseum eröffnet.

Die Herzogsburg

Verwendung

Zunächst war das Museum Schauplatz für Gemälde und Plastiken aus dem 15./16. Jahrhundert (Leihgaben des Bayerischen Nationalmuseums München) und sollte dem Betrachter eine herzogliche Wohnatmosphäre vermitteln. 1996 wurde im Stadtrat eine Neukonzipierung sowie die Generalsanierung des Gebäudes beschlossen. Im Mai 1999 wurde das Museum wieder eröffnet. Es besitzt über 6000 Einzelobjekte und beinhaltet seitdem folgende Themenschwerpunkte:

  • Lebensraum Stadt: Heimat und Familie, Staat in der Stadt, Landschaft und Verkehrslage, Bürgerliches Arbeiten und Wohnen, etc.
  • Kreis- und Stadtarchäologie: Von der Jungsteinzeit bis zur früheren Neuzeit
  • Leben und Arbeiten im Industriezeitalter: industrielle Anfänge, Auf dem Weg in die neue Zeit, etc.
  • Medienraum: Museumspädagogik, Experimentelle Archäologie

In der Herzogsburg Dingolfing befindet sich zudem ein Trauungszimmer für alle standesamtlichen Hochzeiten.

Freizeitangebot

Im Rahmen von thematischen Stadt- und Kulturführungen werden auch speziell für Kinder Burgbesichtigungen und mittelalterliche Feste durchgeführt, bei denen neben der Burg auch Teile der Stadtbefestigung, wie der Stinkerturm, der Storchenturm und die Hochbrücke integriert werden.

Funde

Schale mit Holzkohle nach dem Freilegen. Foto: PNP.

Im August 2009 wurde südlich des Dingolfinger Rotkreuzhauses damit begonnen, einen neuen Radweg anzulegen. Die Kreisarchäologie war von Anfang an in das Projekt eingebunden. Auf dem Areal des heutigen Parkplatzes östlich des Gebäudes hatten die Archäologen im Herbst 2005 bereits eine Siedlung der etwa 3000 Jahre alten Urnenfelderzeit und ein Grabenwerk der darauffolgenden Hallstattzeit entdeckt und Funde daraus geborgen.

Nach dem Humusabtrag zeigten sich in der Trasse parallel zur Frontenhausener Straße drei kleine auffallende Stellen mit Konzentrationen von Holzkohle und verbrannten menschlichen Knochen. Kreisarchäologe Dr. Ludwig Kreiner legte mit einer kleinen Spachtel und einem Pinsel die drei so genannten Urnengräber frei.

Dieselbe Schale nach der Restauration. Foto: PNP.

Es ist anzunehmen, dass beim Bau der Frontenhausener Straße Teile dieses Urnenfriedhofes unbemerkt zerstört worden waren. Hier waren vor über 3000 Jahren Bewohner einer Ansiedlung nahe dem heutigen Rotkreuzhaus in einem großen Feuer fast vollständig verbrannt worden. Die übrig gebliebenen Knochenreste wurden aus dem Rest des Scheiterhausens aufgelesen und in kleinen Schalen in flachen Mulden bestattet. Da die Gräber sehr flach angelegt waren, die landwirtschaftliche Tätigkeit und die Erosion in dem Gebiet sicher schon zu großem Bodenabtrag geführt hatten, erwischte die Baggerschaufel die Leichenbrandgefäße. Eine kleine Schale blieb unversehrt und wurde in der Kreisarchäologie auch gleich restauriert.

Neben den kleinen Gräbern lag auch ein auffallend großer Stein. Er war wohl als ein sichtbares Zeichen für die Besdeutung des Platzes aufgestellt worden. Das gefundene Gefäß mit den Resten eines verbrannten Menschen wurden in einer Sonderaustellung in der archäologischen Abteilung des städtischen Museums ausgestellt.

Literatur

Weblinks