Hienheim

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Blick über die Donau zur Pfarrkirche St. Georg
Die Hadrianssäule nördlich von Hienheim

Hienheim ist ein Ortsteil der Stadt Neustadt an der Donau im niederbayerischen Landkreis Kelheim. Bis 1978 bildete es eine selbstständige Gemeinde.

Lage

Hienheim liegt etwa sechs Kilometer nördlich von Neustadt am Abhang der Frankischen Alb nahe des linken Ufers der Donau gegenüber von Eining. Durch den Ort führt der Deutsche Limes-Radweg. Eine Fähre über die Donau verbindet Hienheim mit Eining.

Geschichte

Bereits 4000 v. Chr. befand sich in Hienheim eine jungsteinzeitliche Siedlung. Bei archäologischen Ausgrabungen der Universität Leiden konnten 1965 bis 1974 insgesamt 38 Hausgrundrisse aus den verschiedenen Zeitepochen der Jungsteinzeit festgestellt werden. Auch die Kelten und Römer hinterließen in Hienheim ihre Spuren, denn hier begann der rätische Limes zwischen Donau und Rhein. 1979 wurde durch Luftbildarchäologie das zur Grenzanlage gehörende Kleinkastell Hienheim entdeckt.

Erstmals urkundlich erwähnt wird Hienheim um das Jahr 1000 und ist in mehreren Quellen um 1097/1098 als Hohenheim („Heim auf der Anhöhe“) bezeichnet. Der Edelsitz bildete später eine Hofmark. In Hienheim befand sich auch ein altes Forst- und Wildmeisteramt. Der Hienheimer Forst war wegen seiner großen Eichenbestände geschätzt, und seine Bäume wurden im späten Mittelalter bis nach Köln zum Dombau transportiert. Noch im 18. Jahrhundert berichtet der Forstmeister: Die Eichen des Hienheimer Forstes sind so wenig zählbar, wie die Sterne des Himmels. Heute ist davon am Ludwigshain noch ein 2,40 ha großes, unter Naturschutz stehendes Waldstück mit einem 500-jährigen Eichenbestand erhalten.

Die Gemeinde Hienheim wurde im Zuge der Gebietsreform am 1. Januar 1978 aufgelöst. Der größere Teil des Gemeindegebiets wurde der Stadt Neustadt an der Donau zugesprochen. Ein kleinerer Teil mit weniger als 25 Einwohnern kam zur Stadt Kelheim.

Die Seilfähre nach Eining sank am 4. Mai 2006. Die vier an Bord befindlichen Personen konnten jedoch ohne größere Verletzungen gerettet werden.

Sehenswürdigkeiten

  • Pfarrkirche St. Georg. Sie besitzt einen romanischen Chorturm, der wahrscheinlich aus dem 12. Jahrhundert stammt, sowie eine spätmittelalterliche Friedhofsbefestigung. 1600 und 1833 wurde das Gotteshaus weiter ausgebaut und zuletzt 1985 restauriert. Holzfiguren von 1510 bis 1520 zeigen die Beweinung Christi.
  • Sebastianskapelle. Das spätgotische, im Barock veränderte Bauwerk steht nördlich der Kirche.
  • Hadrianssäule. Das 1856 nördlich des Ortes an der Straße nach Kelheim errichtete Denkmal markiert den Beginn des Limes. Dieser ist westlich davon teilweise noch als Schuttwall sichtbar. Er wurde im 2. Jahrhundert begonnen und im 3. Jahrhundert als durchgehender Steinwall ausgebaut, 260 n. Chr. aber aufgegeben.
  • Eiserne Hand. Dieses Denkmal etwas südlich der Hadrianssäule entstand im 17./18. Jahrhundert und erinnert an eine Sage, derzufolge eine Näherin auf ihrem Weg zur Arbeit an dieser Stelle regelmäßig einem Wolf begegnete, dem sie stets ein Stück Brot mitbrachte. Als sie einmal kein Brot dabei hatte, soll der Wolf sie zerfleischt und aufgefressen haben, mit Ausnahme ihrer rechten Hand, die ihn immer gefüttert hatte.

Vereine

  • Flugsportverein Kelheim e.V.
  • Freiwillige Feuerwehr Hienheim
  • Katholische Landjugend Hienheim
  • Katholischer Frauenbund Hienheim
  • Krieger- u. Kameradenverein Hienheim
  • Obst- und Gartenbauverein Hienheim
  • Reservistenkameradschaft Hienheim/Arresting im VdRBw e. V.
  • Sportverein Hadrian Hienheim
  • VW-Audi-Freunde Hienheim

Weblinks