Hirsch (Glasmacherfamilie)

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Franz Hirsch (l.) um 1960 in der Gistl-Hütte in Frauenau.

Die Hirsch waren eine große, in ganz Mitteleuropa wirkende Familie, die das Glasmacherhandwerk geprägt hat. Mitglieder der Familie waren unter anderem auch in Zwiesel, in Frauenau und in Bodenmais sowie im Böhmerwald tätig.

Geschichte

Glasmacher der Großfamilie Hirsch sind ab Mitte des 17. Jahrhunderts nachweisbar. Erstmals fanden sie eine urkundliche Erwähnung in den oberpfälzischen Hütten Herzogau bei Waldmünchen und Silberhütte bei Bärnau. Im Jahr 1708 wird in den Kirchenbüchern ein „ehrengeachteter Georg Hirsch, Glasmacher“[1] in Bodenmais erwähnt. Dann verbreiteten sich die zahlreichen Glasmacher-Nachfolger der Familie Hirsch im gesamten mitteleuropäischen Raum. Einige nutzten die Chance zur Gründung eigener Glasfabriken oder setzten neu erworbenes technisches Wissen für die weitere Modernisierung der Glasindustrie ein.

Im 19. Jahrhundert findet man die Glasmacher Hirsch oft als Tafelglasmacher für Spiegel- und Fensterglas in böhmischen Glashütten. Unter anderem sind sie in den Glashütten Elisenthal bei Markt Eisenstein (Železná Ruda), Antiglhütte bei Innergefild (Horská Kvilda) oder in der Osserhütte bei Hammern (Hamry) tätig. Jahrhunderte lang waren die Grenzen zwischen Bayern und Böhmen für die Glasmacher kein wesentliches Hindernis. Abwerbungen guter Glasmacher über die Grenze hinweg waren durchaus üblich. Somit war auch eine Rückkehr in den heutigen Bayerischen Wald und den Oberpfälzer Wald der „böhmischen Glasmacher“ nicht selten.

Den höchsten Bekanntheitsgrad unter den Glasmachern der Familie Hirsch erlangte im 20. Jahrhundert Richard Eduard Hirsch.

Angehörige

  1. Georg Hirsch (um 1708)
  2. Eduard Heinrich August Hirsch (1817-1886)
  3. Franz Oskar Hirsch (1846-1914), Sohn von 2
  4. Josef August Theodor Hirsch (1851-1899), Sohn von 2
  5. August Hirsch (1857-1937), Sohn von 2
  6. Richard Eduard Hirsch (1882-1959), Sohn von 5
  7. Franz Hirsch (20. Jh.)

Einzelnachweise

  1. Reinhard Haller: Historische Glashütten in den Bodenmaiser Wäldern. o.O. 1981

Literatur

Weblinks