Hochwasser-Studie Passau 2010

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Nicht unrealistisch: Mit hohen, mobilen Mauern, die bei Hochwassergefahr errichtet werden, können Bereiche der Stadt geschützt werden. Foto: PNP.

Die Hochwasser-Studie Passau 2010 bildet im wesentlichen das Gegenstück zum Hochwasserkonzept-Passau. Eine Machbarkeitsstudie zum Hochwasserschutz soll klären, was die Stadt Passau für Maßnahmen gegen das Hochwasser ergreifen kann.

Die Studie

Die Machbarkeitsstudie wurde vom Wasserwirtschaftsamt Passau angefertigt. Das Ergebnis ist, dass ein kompletter Schutz für die Stadt Passau nur theoretisch möglich ist. Helmut Wagner, Abteilungsleiter für Passau am Wasserwirschaftsamt, stellte die Studie am 21. Juni 2010 im Großen Rathaussaal vor.

Gefordert wurde die Erstellung eines Konzeptes für ein Schutzsystem, das alle vom Hochwasser betroffenen Bereiche der Stadt trocken halten soll, selbst wenn eine Flut kommt wie im Jahr 2002. Die Schäden im Stadtgebiet lagen damals bei zehn Millionen Euro. Damit Passau als komplett geschützt bezeichnet werden könnte, müsste das System acht Bereiche abdecken:

Realisierung

Insgesamt ist das eine Länge von stattlichen 6,7 Kilometern, über die sich das Schutzsystem erstrecken müsste. Und die Wände, Mauern oder Wälle müssten je nach Lage zwischen 2,45 Meter und 6,15 Meter hoch sein. Damit errechnet sich eine benötigte Wandfläche von knapp 22 000 Quadratmetern.

Schutz wird aber benötogt, schließlich breitet sich das Hochwasser nicht nur in der Fläche, sondern vor allem bis zu fünf Meter hoch über Gelände aus.

95 Millionen Euro würde das Mammutprojekt kosten, alleine 30 Millionen würden für den Abschnitt Donaulände benötigt. Alternativen, wie Erdwälle und hohe Mauern, sind in Passau aus Gründen des Stadtbilds ausgeschlossen.

Das System müsste vor allem aus mobilen Wänden bestehen, die bei Nichtgebrauch eingelagert sind. Es gibt Bilder, auf der solche Simulationen zu sehen sind: An der Ortspitze wäre die Wand 5,30 Meter hoch, an der Stromlänge 4,40 Meter, an der Freyunger Straße 3,90 Meter, an der Donaulände 5,25 Meter, am Stadttheater drei Meter, in der Innstadt 3,40 Meter.

Praktizierung

Zum raschen Aufbau der mobilen Wände müssten 1000 Mann plus 500 Mann Reserve bereitstehen, würden die etwa 7 Kilometer mit Wänden versehen werden. Die besondere Herausforderung ist die Zeit, in der das System stehen muss. Für die Donau allein sind die Hochwasser-Prognosen frühzeitig zu treffen. Im Falle Inn und Ilz dagegen liegen im Extremfall nur vier Stunden zwischen der Prognose eines Hochwassers und dessen Eintreffen in Passau.

Zudem ist der Sinn schwer vermittelbar, wenn Maßnahmen den mehrfachen Millionenbetrag der größtmöglichen Hochwasserschäden ausmachen.

So fielen alle Abschnitte durchs Raster der Machbarkeitsstudie, bis auf die Abschnitte „Hals am rechten Ilzufer“ und „Bereich Fürstenweg in Hacklberg am linken Donauufer“.
In Hals bestünde die vorgeschlagene Maßnahme aus einer 1 bis 1,20 Meter hohen festen Mauer, auf die bei Hochwasser mobile Wände aufgesetzt werden. Die Konstruktion müsste 620 Meter lang sein, die Kosten sind mit 5,4 Millionen Euro veranschlagt. Damit bliebe Hals rechts der Ilz trocken. Zum Aufbau sind 40 Mann nötig. Laut Ordnungsamt stehen sogar 60 bereit.
In Hacklberg am Fürstenbau wäre das Ziel mit einer Abdichtung des Straßendamms einschließlich Untergrund zu erreichen. Dazu müsste auf vier Metern Länge ein Dammbalkenverschluss die Unterführung zur Donau abdichten. Die Kosten sind mit 2,3 Millionen Euro überschlagen.

Bei einer Verwirklichung der als realisierbar eingestuften Abschnitte könnte die Stadt mit einer staatlichen Kostenbeteiligung von 50 Prozent rechnen. Dabei würden ihr Leistungen wie etwa das Bereithalten von Lagern für die mobilen Wände als geldwerter Eigenanteil angerechnet.

Als bedingt realisierbar wurden die Abschnitte „Hals am linken Ilzufer“ sowie „Innpromenade und Innkai am linken Ufer“ bewertet. Hier sei die Wirtschaftlichkeit noch kritisch zu hinterfragen. Alle anderen Abschnitte bekommen von der Studie den Stempel „nicht realisierbar“.

Literatur