Hochwasser 1954 (Passau)

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Donau und Inn trafen sich beim Hotel Weißer Hase.

Das Hochwasser 1954, umgangssprachlich auch Jahrhunderthochwasser genannt, war die größte Flutkatastrophe in Passau im 20. Jahrhundert. Die Donau hatte eine Höchststand von 12,2 Meter, am Inn wurden 10,10 Meter und an der Ilz 12,15 Meter gemessen.

Verlauf

Dauerhafter und heftiger Regen führte im Juli 1954 zur größten Naturkatastrophe des 20. Jahrhunderts in Bayern. Das Hochwasser erreichte seinen Scheitel vom 7. bis 11. Juli 1954, nachdem vorher eine Sonnenfinsternis vorausgegangen war und es einen Temperatursturz von 21,2 auf 13 Grad gegeben hatte. Der Donaupegel an der Maxbrücke betrug am Abend des 8. Juli 9,06 Meter. Das führte in der Nacht zum 9. Juli zu ersten Evakuierungsmaßnahmen, unter anderem wurden die Bewohner des Flüchtlingslagers Bschütt in Sicherheit gebracht. Neben der Donau stieg vor allem der Wasserstand des Inns bedrohlich an. Begünstigt durch Dammbrüche und das Eintreffen des Isarhochwassers stieg der Pegel der Donau am 9. Juli weiter, innerhalb von 24 Stunden um drei Meter. Neben Inn- und Ilzstadt war auch die Altstadt bzw. das Zentrum von Passau stark betroffen. Die Donau erreichte die Ludwigstraße, so stand ein großer Teil des Neumarktes unter Wasser.

Am Samstag, 10. Juli erreichte die Donau um 8 Uhr dann ihren höchsten Pegelstand von 12,20 Meter. Im weiteren Verlauf sollten über 600 Häuser unter Wasser standen, nicht wenige davon sogar bis zum ersten Stockwerk. Am Höhepunkt der Katastrophe flossen Donau und Inn letztlich im Bereich der Heiliggeistgasse/Ludwigstraße, nahe des Hotels Weisser Hase, zusammen. Bei den Rettungsaktionen konnten zahllose Menschen von Hausdächern gerettet werden, auf die sie sich geflüchtet haben. Die Amphibienfahrzeuge der amerikanischen Besatzungssoldaten erwiesen sich als Retter in der Not. Es gab eine einzige wasserfreie Zugangsstraße in St. Anton. Allein in Passau lebten bald über 2.000 Menschen in Notunterkünften.

Die amtlichen Pegelstände der drei Flüsse: An der Donau wurde ein Höchststand von 12,20 Meter gemessen, am Inn von 10,10 Meter und an der Ilz 12,15 Meter. Die Uferstraßen lagen fünf bis sechs Meter unter Wasser. Die Pegelstände der Flüsse gingen erst am 13. Juli zurück, nachdem auch auf der Donau ein Rückgang des Wasserzuflusses verzeichnet wurde. Am 20. Juli erreichte die Donau mit dem Pegel von 7,20 Meter ihr Strombett. Der Hochwasserschaden wurde von der Stadtverwaltung Passau damals auf sechs Millionen DM geschätzt. Nach dieser größten Jahrhundertkatastrophe in Passau rollte eine Hilfswelle an, das Rathaus konnte tonnenweise Sachspenden und auch viele Geldspenden weiterleiten.

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Siehe auch

Literatur

Weblinks