Hochwasserschutz Emmerting

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Wegen seiner Lage an der Alz ist der Hochwasserschutz in Emmerting ein wichtiges Thema.

Notwendigkeit

Ausgehend von einem oder mehreren Deichbrüchen bei einem Jahrhunderthochwasser würden bis zu zwei Drittel der heutigen Siedlungsfläche der Gemeinde Emmerting überflutet.
Der alte Alzdeich wird einer Belastung durch ein Jahrhunderthochwasser nicht mehr standhalten, an eine Sanierung ist wegen der jahrzehntelangen Vernachlässigung größtenteils nicht mehr zu denken.
Ein Neu- und Ausbau des bestehenden Schutzes ist deshalb dringend notwendig.

Bauplanung

Den neusten Planungen des Wasserwirtschaftsamtes Traunstein zu Folge ist ein bezahlbarer Hochwasserschutz für Emmerting in greifbare Nähe gerückt. Der Leiter der Behörde Günter Hopf und der Projektleiter Richard Heinz haben sich das Problem zur Aufgabe gemacht. Die Planungen wurden im April 2009 der Gemeinde vorgelegt und über die Realisierung und Finanzierung gesprochen. Geplant ist ein Bau in 3 Abschnitten.

Abschnitt I - Foto: Wasserwirtschaftsamt
Abschnitt II - Foto: Wasserwirtschaftsamt

Abschnitt I

Abschnitt I erstreckt sich von der Brücke Hohenwart bei Flusskilometer 11,1 ausgehend Richtung Norden auf eine Länge von 1,1 Kilometer bis Flusskilometer 9,9.
Vorgesehen ist in Abschnitt I die Deichkrone des bestehenden Deiches zu erhöhen und zu verbreitern und die Böschung wasser- und landwseitig abzuflachen.
Der Kronenweg soll auf drei Meter verbreitert werden und ein Deichhinterweg von ebenfalls drei Metern Breite angelegt werden. Mit der Verwirklichung kann bei rechtzeitigem Grunderwerb schon im selben Jahr begonnen werden.

Abschnitt II

Abschnitt II erstreckt sich von Bruck bis zur Staatsstraße 2108 und weiter von dort bis zur Hauptstraße.
Der 2. Bauabschnitt sieht eine Rückverlegung des Hochwasserschutzes bis zur Brucker Straße vor. Hier würde bis zum Siedlungsbeginn eine Erhöhung des Straßenniveaus um etwa 80 Zentimeter genügen. Dazu wäre kein Grunderwerb nötig und auch die landwirtschaftliche Nutzung der Flächen wäre nicht eingeschränkt.
Ab Siedlungsbeginn wäre bis zur Staatsstraßenböschung ein bis auf 2,7 Meter ansteigender neuer Deich nötig. Er soll ebenfalls mit einem Kronenweg (Breite hier vier Meter) und einem Deichhinterweg von drei Metern Breite versehen werden. Die Böschung wasserseitig soll im Verhältnis 1:10 abgeflacht werden, um hier eine weitere landwirtschaftliche Nutzung zu gewährleisten. Der Grunderwerb soll auf das unumgängliche Maß beschränkt werden.
Der alte Deich würde auf einer Länge von 200 Meter abgetragen um bei einem Hochwasser keine Brüche zu riskieren. Auch auf der anderen Staatsstraßenseite würde der Deich zum Teil zurückverlegt, ehe er an den bestehenden Deich wieder anschließt.

Abschnitt III

Abschnitt III verläuft von Flusskilometer 9,9 bis Gemeindeende (Emmerting Au).
Für diesen Bauabschnitt konnte noch kein endgültiger Plan vorgelegt werden. Hier sind sieben Anwesen durch einen 2,3 Kilometer langen Deich zu schützen. Problematisch ist hierbei vor allem, dass der Deich durch ein schützenswertes Auenwaldgebiet verlaufen würde.

Finanzierung

Für Abschnitt I wurden vom Wasserwirtschaftsamt Kosten von rund 1.087.000 Euro veranschlagt. Diese Kosten beinhalten Bau und den nötigen Grundstückserwerb. Der Gemeindeanteil beläuft sich auf circa 20%.
Abschnitt II wird nach Rechnungen des Wasserwirtschftsamtes einschließlich des Grundstückerwerbs um die 2,4 Millionen Euro kosten.
Für den Abschnitt III konnten noch keine Zahlen vorgelegt werden, da erst eine Lösung für das Problem "Auenwald" gefunden werden muss.
Emmerting hat für den Hochwasserschutz im Jahre 2009 300.000 Euro zur Verfügung.

Literatur