Holm Putzke

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Prof. Dr. Holm Putzke an der Universität Passau.

Prof. Dr. Holm Putzke (* 1973 in Dohna, Sachsen) ist ein deutscher Rechtswissenschaftler und Inhaber der Lehrprofessur für Strafrecht an der Universität Passau.

Leben und Wirken

Studium und Beruf

Nach dem Abitur am Gymnasium „Rainer Fetscher“ in Pirna studierte Holm Putzke von 1992 bis 1997 Rechtswissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum. Von 1993 bis 2003 war er Stipendiat der Konrad-Adenauer-Stiftung sowie des Deutschen Akademischen Austausch Dienstes (DAAD). 1994/95 war er stellvertretender Bundesvorsitzender des Bundesverbandes der Liberalen Hochschulgruppen (LHG).

Nach der zweiten juristischen Staatsprüfung 2002 arbeitete er als wissenschaftlicher Assistent und Habilitand bei dem Kriminologen Thomas Feltes am Lehrstuhl für Kriminologie, Kriminalpolitik und Polizeiwissenschaft. Seit 2005 war er zudem Dozent und Mitglied des Prüfungsausschusses für den weiterbildenden Masterstudiengang „Criminology and Police Science“ an der Ruhr-Universität Bochum. In seiner Dissertation beschäftigte er sich mit dem Strafprozess- und dem Jugendstrafrecht. Ein Aufbaustudium absolvierte er in Krakau, Gutachtertätigkeiten im Auftrag der OSZE und der Europäischen Union führten ihn nach Estland, Bosnien-Herzegowina und Kasachstan. Neben seiner wissenschaftlichen Arbeit ist er in der Strafverteidigung tätig.

Seit April 2010 ist er Professor für für Strafrecht an der Universität Passau, wo er wenig später einen Preis für gute Lehre erhielt. Seit September 2016 ist er Studiendekan der Juristischen Fakultät.

In seiner Freizeit ist Holm Putzke sportlich aktiv beim Radsport, Laufen, Rudern sowie Sportklettern und ist zudem begeisterter Motorradfahrer.

Kommunalpolitik

Am 23. Mai 2017 wurde Putzke mit 94,5 Prozent der Stimmen zum Nachfolger des nicht mehr zur Wahl antretenden Georg Steiners als Kreisvorsitzender der CSU Passau-Stadt gewählt. Bereits am 21. April hatte der Kreisvorstand der Partei eine entsprechende Wahlempfehlung ausgesprochen. Damit setzte die seit der Abwahl von Albert Zankl arg gebeutelte CSU auf einen politischen Neuanfang, mit einem Newcomer, der gerade einmal seit Mai 2016 als Beisitzer der Kreisvorstandschaft angehört und überhaupt erst seit 2015 Parteimitglied ist.

Die Kommunalpolitik hingegen kennt Putzke schon seit seiner Kindheit: Nach dem Ende der DDR wurde sein Vater 1990 zum hauptamtlichen Bürgermeister von Dohna gewählt und blieb dies fast zwei Jahrzehnte lang. Putzke selbst war Mitglied im Demokratischen Aufbruch (DA). Dieser trat im Februar 1990 dem Wahlbündnis „Allianz für Deutschland“ bei, um gemeinsam bei den Volkskammerwahlen zu kandidieren und bestand bis zu dessen Fusion mit der ehemaligen Blockpartei CDU-Ost bis August 1990. So kam Putzke über Umwege zur CDU, beziehungsweise damals zur Jungen Union (JU). In Pirna übernahm er kurz darauf das Amt des JU-Kreisgeschäftsführers, das er bis 1992 innehatte.

Forschungsschwerpunkte

  • Kriminologie
  • Medizinstrafrecht

Ansichten und Standpunkte

Putzke fordert seit Jahren ein ausdrückliches Verbot der religiösen Beschneidung von Kindern. Bereits 2008 hatte er dazu eine juristische Arbeit verfasst, auf deren Ergebnisse sich im Juni 2012 das Urteil des Kölner Landgerichts stützt. Putzke ist davon überzeugt, dass Beschneidung bei Kindern aus religiösen Gründen eine rechtswidrige Körperverletzung ist und begrüßte das Urteil der Kölner Richter – die in diesem Punkt mit ihm übereinstimmen – ausdrücklich.

Schlagzeilen machten darüber hinaus seine juristische Bewertung einer möglichen Strafbarkeit der Merkelschen Flüchtlingspolitik sowie sein Angebot, die Verteidigung von Dominik R. zu übernehmen, der 2016 seine Freundin in Freyung getötet haben soll.

Literatur

Weblinks