Hubert Weinzierl

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Hubert Weinzierl (* 3. Dezember 1935 in Ingolstadt) ist ein deutscher Natur- und Umweltschützer. Er lebt im niederbayerischen Wiesenfelden.

Leben und Wirken

Der Sohn des Unternehmers Paul Weinzierl und seiner Frau Thekla (geborene Waldherr) führt seine Liebe zur Natur auf frühe Erfahrungen zurück: „Als Kind des Zweiten Weltkriegs ist man früher reif geworden als in Friedenszeiten“, erklärt er das. Er habe als Kind furchtbare Bombennächte in seiner oberbayerischen Geburtsstadt Ingolstadt erlebt. „Da bin ich in die Wälder geflohen und habe mich angefreundet mit den Tieren und Pflanzen, das ist meine große Liebe geworden.“

Nach seiner Schulzeit am Reuchlin-Gymnasium in Ingolstadt studierte er bis 1958 zunächst Forstwirtschaft an der Universität München und schloss das Studium als Diplom-Forstwirt ab. Es folgte das Referendariat in der Bayerischen Staatsforstverwaltung und das Studium praktischer Landwirtschaft. Seit dieser Zeit betätigte er sich als Unternehmer sowie Land-, Forst- und Teichwirt.

Seit 1953 in der Naturschutzbewegung aktiv, kam er schon früh in Kontakt mit Persönlichkeiten wie dem Verhaltensforscher und Nobelpreisträger Konrad Lorenz oder Tierfilm-Legende Bernhard Grzimek. 1964 wurde Weinzierl ins Präsidium des Deutschen Naturschutzrings e.V. (DNR) berufen.

1969 wurde er Vorsitzender des Bundes Naturschutz in Bayern (BN). Sechs Jahre später war er einer der Gründer des BUND - Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland. Damit wurde der seit 1913 in Bayern bestehende BN auf ganz Deutschland ausgedehnt. Weinzierl machte aus dem BN eine einflussreiche Kraft im Freistaat. 1970 war Weinzierl Initiator des ersten deutschen Nationalparks, des Nationalparks Bayerischer Wald. Er setzt sich auch für einen sanften Donauausbau ohne gravierende Eingriffe in die Natur ein.

Bis 1998 war Weinzierl Vorsitzender des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland, bis 2002 des Bundes Naturschutz in Bayern. Als der BN nach seinem Rückzug als Vorsitzender das von ihm aufgebaute Bildungszentrum in Wiesenfelden schloss, gründete Weinzierl mit seiner Frau Beate Seitz-Weinzierl eine eigene Stiftung, die das Umweltzentrum inklusive Wildkatzenstation und Luchsgehege weiterführt. Mittlerweile hegt Weinzierl keinen Groll mehr angesichts des damaligen Disputs mit dem BN: „Das war bitter, aber es ist Geschichte.“

Von 2000 bis 2012 war Weinzierl Präsident des Deutschen Naturschutzrings (DNR), Dachverband von bundesweit 96 Umwelt- und Naturschutzverbänden. Seit März 2005 ist er Vorsitzender des Kuratoriums der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Sein Wort hat seit Jahrzehnten Gewicht, auch wenn Hubert Weinzierl immer wieder mit ansehen musste, dass viele Forderungen der Naturschützer von der Politik ignoriert wurden.

Zitate

  • „Ich bin ein pathologischer Optimist“
  • „Wachstum als alleiniges Heilmittel, das läuft nicht mehr.“
  • „Unseren Lebensstil, den wir hier führen, hält der Globus nicht mehr aus.“
  • „Naturschutz ist eine Denkweise und kein Beruf, die kann man nicht ablegen - ob mit oder ohne Ämter.“
  • „Naturschutz ist eine Frage der Liebe“
  • „Das Sterben der Wälder wird unsere Länder stärker verändern als der zweite Weltkrieg.“

Auszeichnungen

Literatur

Weblinks