Ignatz Schmid

Aus RegioWiki Niederbayern
Wechseln zu: Navigation, Suche
Die 1888 von Ignatz Schmid erbaute Gruft. (Foto: Zens)

Ignatz Schmid (* unbekannt; † 14. November 1915) war ein Kaufmann und Ehrenbürger der Stadt Zwiesel.

Leben und Wirken

Ignatz Schmid war Veteran von 1870 und hatte die ganzen schweren Kämpfe an der Loire unter General von der Tann mitgemacht. Nach dem Krieg gründete er einen Mehls- und Spezereihandel und hob durch Umsicht und andauernden Fleiß zu hoher Blüte. Von seinem Vermögen errichtete er mit einem Kapital von 15.000 Mark eine Stiftung. Aus deren Renten wurde alljährlich zu Weihnachten armen Kinder, welche in Zwiesel oder Rabenstein die Volksschule besuchten, geholfen.

Die dankbare Stadt Zwiesel, deren Vertretung er lange Zeit als Gemeindebevollmächtigter und Magistratsrat angehörte, ehrte den Stifter durch Verleihung des Ehrenbürgerrechts. Acht Jahre vor seinem Tod erlitt er einen Schlaganfall, von welchem er sich nicht mehr ganz erholen konnte.

Gruft

Für sich und seine Nachkommen ließ Ignatz Schmid im Jahre 1888 eine Gruft erbauen. Seither haben er, seine Frau Maria und ihr Sohn Jakob samt Ehefrau darin ihre letzte Ruhestätte gefunden. Wie groß die Gruft ist und wie viele Tote definitiv dort bestattet wurden, ist allerdings ungewiss.

Klaus Zollner aus Vilsbiburg hat die Familien-Gruft des Zwieseler Ehrenbürgers Ignatz Schmid vor einiger Zeit geerbt. Die Erbschaft kam von seiner 2007 verstorbenen Mutter Franziska Zollner. Aus diesem Familienzweig gebe es keinen direkten Nachfahren des Zwieseler Ehrenbürgers mehr. Da seine Familie zu Hause noch eine weitere Familien-Gruft besitzt, wird die Gruft in Zwiesel nicht benötigt.

Zollner will die Gruft nun veräußern. Einzige weitere Möglichkeit wäre das Abreißen der gesamten Gruft, doch das will Klaus Zollner nicht. Unter anderem müssten dann ja auch die dort ruhenden Toten umgebettet werden. Und auch bei der Stadt ist man auf den Erhalt der Gruft bedacht. Denn sie ist zweifellos eine der schönsten am Friedhof. Sie befindet sich in der Nähe des Eingangs beim Mädchenschulhaus.

Die Gruft zu erhalten, ist auch dem städtischen Friedhofsreferenten Karl Stangl ein Anliegen. Allerdings möchte die Stadt die Gruft nur restauriert übernehmen. Denn man möchte nicht auf den Kosten für die Reparatur der Schäden sitzen bleiben, die allerdings nicht besonders gravierend sind. Klaus Zollner sähe es am liebsten, wenn ein privater Interessent kostenlos die Gruft übernehmen würde. Ob sich dieser Wunsch erfüllt, steht freilich in den Sternen. Bislang jedenfalls hat sich auf Zollners Inserate noch niemand gemeldet.

Literatur