Ilzer Land
Das Ilzer Land (eigentlich ILE Ilzer Land e.V.) ist ein als eingetragener Verein organisierter, interkommunaler Verbund zur Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) in Niederbayern. Er setzt sich zusammen aus den Kommunen Fürsteneck, Perlesreut, Ringelai, Röhrnbach, Saldenburg, Schönberg und Thurmansbang im Landkreis Freyung-Grafenau sowie Hutthurm im Landkreis Passau.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Ab 2001 wurde die Idee eines Verbundes des Gemeinden immer weiter vertieft und der Schönberger Bürgermeister Peter Siegert regte in Bürgermeistertreffen den Zusammenschluss an. 2005 wurde der Verein „Ilzer Land“ gegründet. Der erste Vorsitzende wurde Manfred Eibl, Bürgermeister von Perlesreut. Das Konzept der Integrierten Ländlichen Entwicklung soll durch freiwillige Zusammenarbeit von Gemeinden Entwicklungsprojekte anstossen und befördern. Kritik an dem Verband kam unter anderem von Landrat Ludwig Lankl und Bürgermeistersprecher Heinrich Lenz, die eine Bevorzugung der Kommunen mit ILE befürchteten. Vertreter des Ilzer Landes e.V. wiesen diese Vorwürfe aber zurück, da auch einige Infrastrukurmaßnahmen ohne ILE-Zugehörigkeit im Landkreis Freyung-Grafenau ausgeführt wurden. Daher sollte nicht der Eindruck entstehen, dass Kommunen ohne ILE von der Fördermaßnahme abgekoppelt sind.
Ziele
Das offizielle Motto des Vereins ist „Hand in Hand im Ilzer Land“. Deshalb spielt die interkommunale Zusammenarbeit von Verwaltung und Bauhof eine große Rolle. Bisher wurde der regelmäßige Informationsaustausch der Geschäftsstellenleiter, Kämmerer, Bauhofleiter, Standesbeamten und Touristiker forciert. Ein gemeinsamer Archivar wurde beschäftigt, Standesämter zusammengelegt, gemeindeübergreifender Einkauf und Geräteverleih aktiviert.
Künftige Ziele sind die effiziente Erfüllung kommunaler Dienst- und Versorgungsleistungen, Nutzung von Einsparpotentialen, Ausbau der Personalkompetenz, Erhalt kommunaler Infrastruktur, Optimierung des Bürgerservices. Angedacht ist weiter eine zentrale Personalabrechnung. In Sachen Bauhof finden gemeinsame Einkaufsaktionen, gemeindeübergreifender Geräteeinsatz und die Nutzung von Dienstleistungen durch Nachbargemeinden statt.
Projekte
- Tourismus: Hier besteht die Arbeitsgemeinschaft Ilztal & Dreiburgenland mit der ILE Passauer Oberland. Bisherige Ergebnisse sind ein gemeinsames Organisations- und Marketingkonzept. Ziele sind die Vernetzung von Akteuren im Tourismus, Schaffung von touristischen Angeboten, gemeinsame Vermarktung der Region sowie Etablierung der touristischen Marke.
- Demografischer Wandel, Flächenmanagement und Innenentwicklung: Den Prognosen zufolge verliert der Landkreis Freyung-Grafenau bis zum Jahre 2028 rund 11,3 Prozent, das sind etwa 9.000 Einwohner, wobei die ältere Generation stets zunehmen wird. Ziel ist hier die Entwicklung von Konzepten zum Erhalt der Leistungsfähigkeit kommunaler Infrastrukturen und Serviceleitungen.
- Jugendnetzwerk: Bestellt wurden kommunale Jugendbeauftragte und ein regelmäßiger Informationsaustausch wurde eingeführt. Intensiviert werden soll nun der gemeinde-, vereins- und verbandsübergreifende Informationsaustausch. Der Erhalt und Ausbau einer jugendfreundlichen Infrastruktur mit nachhaltig ausgerichteten Bildungs-, Arbeits- und Freizeitangeboten gilt als Ziel.
- Seniorennetzwerk: Das Seniorennetzwerk Ilzer Land ist sehr aktiv. Seniorenbeauftragte wurden in den Mitgliedsgemeinden bestellt, Freizeit-, Kultur-, Gesundheits- und Bildungsangebote standen auf dem Programm.
- Unternehmer-Netzwerk: Seit der Gründung im Juli 2008 finden monatliche Treffen statt. Intensiv war dieses Netzwerk bei den Dorfkultur-Tagen im Einsatz mit Ausbildungsmesse sowie dem Jugendkongress und dem Wirtschaftsgipfel.
Auszeichnungen
- 1. Preis des bundesweiten Wettbewerbes „Engagement für die Regionen“ (2010)
- Bayerischer Staatspreis im Wettbewerb „Land- und Dorfentwicklung“ (2012)
Siehe auch
Literatur
- Norbert Peter: „Ilzer Land“: Bilanz kann sich sehen lassen. In: Passauer Neue Presse vom 22. April 2010 (S. 23)
- Norbert Peter: „Ilzer Land“ ist sauer auf Landrat Ludwig Lankl. In: Passauer Neue Presse vom 21. Februar 2013 (S. 28)
