In Memoriam Franz Meindl und Werner Moritz

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In Memoriam Franz Meindl und Werner Moritz. Foto: Jäger

Die Gedenkstätte In Memoriam Franz Meindl und Werner Moritz gedenkt der zwei Mitarbeiter einer Malerfirma, die bei einem tödlichen Arbeitsunfall am 28. Juli 2008 neben einem Bahngleis am Hauptbahnhof Passau von einem 15 000-Volt-Stromschlag getroffen wurden. Knapp fünf Monate nach dem Unglück hat der Arbeitgeber der beiden getöteten Mitarbeiter (41 und 48) eine Gedenktafel nahe der Unfallstelle anbringen lassen.

Gedenktafel

„In Memoriam Franz Meindl, † 16.08.2008, und Werner Moritz, † 28.07.2008“, steht auf der Metalltafel am Rande der Bus-Trasse, die hinter der ECE-Stadtgalerie vom ZOB Passau zur Bahnhofstraße verläuft. Wenige Meter davon entfernt hatte sich am Morgen des 28. Juli das Unglück ereignet.

„Die Gedenktafel ist mit den Angehörigen abgestimmt“, sagt Max Öller jun., Geschäftsführer des gleichnamigen Passauer Maler- und Gerüstbau-Unternehmens. Die kleine Gedenkstätte, die am 23. Dezember mit zwei Rosensträußen, einem Kranz und Grableuchten versehen war, wird vermehrt von den Hinterbliebenen als Anlaufstätte genutzt. „Auch Angehörige aus Amerika haben dort einen kleinen Kranz hinterlegt“, weiß Öller.

Unfallhergang

Mit einem rund fünf Meter hohen Fahrgerüst nahmen die beiden Maler Arbeiten an der Busspangen-Mauer vor. Dabei gerieten sie aus bisher noch ungeklärter Ursache offenbar zu nahe an oder in die Hochspannungsleitung über den wenige Meter entfernten Gleisen der Bahnstrecke, die von Passau nach Österreich führt. Während Werner Moritz noch an der Unfallstelle starb, wurde sein schwerverletzter Kollege Franz Meindl noch in eine Spezialklinik nach München-Bogenhausen transportiert, wo er zweieinhalb Wochen später seinen schweren Verbrennungen erlag.

Ursache

Über die Ursachen, Hintergründe und mögliche Schuldzuweisungen im Zusammenhang mit dem Unglück im Juli gibt es nach wie vor wenig Konkretes. Vom ermittelnden Kripobeamten hat Öller erfahren, dass ein Gutachten der Gewerbeaufsicht kurz vor der Fertigstellung stehen solle. Dieses Gutachten, das das ganze Umfeld, Umstände, Beteiligte und mögliche Mitverantwortliche des Vorfalls am 28. Juli berücksichtige, solle dann der Kripo und dem ermittelnden Oberstaatsanwalt für weitere Recherchen dienen, hat der Unternehmer erfahren.

Unmittelbar nach dem Unglück im Sommer tauchten viele Fragen auf: Zum einen, warum die Deutsche Bahn die Starkstromleitung während der Arbeiten und auch anfangs der Rettungsaktion nicht abgeschaltet hat. Oder warum es keine Warnschilder über die Hochspannungsleitung gab. Zudem sollte der Frage nachgegangen werden, ob es grundsätzliche Hinweispflichten von verantwortlichen Baufirmen an Subunternehmen gab und ob diese unterblieben sind.

Literatur