Inka Stampfl

Aus RegioWiki Niederbayern
Wechseln zu: Navigation, Suche
Prof. Dr. Inka Stampfl

Prof. Dr. Inka Stampfl (* 1947 in München; † 12. Juni 2022) war eine deutsche Musikpädagogin. Sie war eine der ersten Professorinnen der neu gegründeten Universität Passau.

Leben und Wirken

Inka Stampfl wuchs in den Nachkriegsjahren in München auf und entwickelte schon früh einen engen Bezug zur Musik: Ihr Vater hatte das absolute Gehör und spielte Mundharmonika, die Mutter hatte am Konservatorium Musik studiert und war als Schauspielerin auf der Münchner Volksbühne neben Karl Valentin und Liesl Karlstadt zu sehen. Nachdem sie zunächst von ihrer Mutter unterrichtet worden war – sie lernte bereits mit vier Jahren das Akkordeon –, bekam Stampfl mit 12 Jahren dann Privatunterricht in Querflöte und Klavier von einem Musikprofessor. Dieser drängte sie zwei Jahre später dazu, aufs Konservatorium zu gehen, wo sie die Sonderaufnahmeprüfung für junge Musiker mit Leichtigkeit besteht.

1972 legte Stampfl dann das Staatsexamen für Schulmusik an Gymnasien (Klavier/Violine) und 1973 die Künstlerische Staatsprüfung für Orchesterfach Querflöte an der Staatlichen Hochschule für Musik, Tanz und Theater in München ab. 1980 folgte die Promotion in Musikwissenschaft, Philosophie und Psychologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Bis dahin war sie als Oberstudienrätin in Musik, Englisch und Geographie in München beschäftigt. Zum Wintersemester 1980/81 nahm sie den Ruf an die Professur für Musikpädagogik der Universität Passau an. Als Stampfl nach Passau kam, steckte die Universität noch in den Kinderschuhen. Sie war eine von nur elf Professoren und die einzige Frau. Seit 1980 war Stampfl auch Mitglied der Lehrerbildungs-Kommission und Didaktiker-Kommission und von 1983 bis 1991 war sie Mitglied des Fakultätsrats und Senats. Im Wintersemester 1997/98 gründete sie gemeinsam mit Prof. Joe Viera die Uni Big Band Passau.

1983 gründete Stampfl den Passauer Tonkünstlerverband, ab 1984 war sie Beisitzerin im Vorstand des Bayerischen Landesverbandes. Von 1992 bis 2000 leitete als 1. Vorsitzende den Tonkünstlerverband Bayern und wirkte zugleich als Präsidentin des Deutschen Tonkünstlerverbandes. Sie war außerdem Gründungspräsidentin des Bayerischen Kulturrats, saß als Beisitzerin im Vorstand der Festspiele Europäische Wochen Passau e.V. und war Wissenschaftlicher Beirat an der Europäischen Akademie für Kultur und Gesellschaftsfragen.

Nach 36 Jahren an der Universität Passau ging Stampfl 2015 in den Ruhestand. Am 12. Juni 2022 ist sie nach kurzer schwerer Krankheit verstorben.

Ehrenamtliche Tätigkeit

  • Präsidentin des Deutschen Tonkünstlerverbandes e.V., seit 1993
  • Gründungspräsidentin des Bayerischen Kulturrates, seit 1998
  • Vorsitzende des Landesverbandes Bayerischer Tonkünstler e.V., seit 1991
  • Präsidiumsmitglied des Deutschen Musikrates und des Bayerischen Musikrates
  • Vorstandsmitglied des DHV (Deutscher Harmonikaverband) - Oberbayern
  • Gründungsmitglied der European Association for Schoolmusic, 1995
  • Kooptiertes Mitglied des Sprecherrates der Kulturpolitischen Gesellschaft, Bayern
  • Mitglied des Aufnahmeausschusses besonders begabter Abiturienten in die Stiftung Maximilianeum, München
  • Mitglied des Ausschusses zur Vergabe der Staatsförderpreise für Musik und Tanz, Bayern
  • Mitglied der Expertengruppe Ostbayerischer Festspielsommer

Auszeichnungen

Literatur

Weblinks