Jacob I. Welz
Jacob I. Welz, eigentlich Johann Jacob Welz, (* 10. März 1839 in Lippoldsweiler, Bezirk Stuttgart; † 09. Juni 1906 in München) war ein Passauer Unternehmer aus der gleichnamigen Fabrikantenfamilie. Er begründete die Maschinenfabrik Welz.
Leben und Wirken
Johann Jacob Welz stammte aus Lippoldsweiler in Württemberg. Auf der „Walz“, einer damals üblichen Wanderschaft von Handwerksburschen zum Kennenlernen ihres Berufs in anderen Gegenden als ihrer Heimat, landete er in Waldkirchen im Bayerischen Wald. Es war die Zeit der aufstrebenden Technik und des Übergangs vom Handwerk zur Industrie. Anscheinend sah er dort die Möglichkeit, sich mit seinen Kenntnissen und Fertigkeiten selbstständig zu machen. Da gab es wohl genügend Möglichkeiten, entsprechende Maschinen und Anlagen zur Bearbeitung von Holz und Stein sowie für die Landwirtschaft herzustellen. Und so erhielt er am 23. März 1865 vom Marktmagistrat die „Lizenz zur Errichtung einer Maschinenwerkstätte“.
Nach einigen Jahren hatte er wohl erkannt, dass seine Chancen damals, tief im Bayerischen Wald, nur begrenzt waren. So verlegte er seinen Betrieb 1871 nach Passau direkt neben den Bahnhof, in die heutige Grünaustraße. Im Jahr 1885 wurde die Firma dann in „Passauer Maschinenfabrik und Eisengießerei Jacob Welz“ umbenannt. Diese Firmenbezeichnung galt bis zur Auflösung 1967. Am 10. März 1902 übergab Johann Jacob Welz die Firma an seinen Sohn Jakob, an seinen Neffen, den Kaufmann Gottlob Welz, sowie an seinen Schwiegersohn Xaver Jacob, welche den Betrieb unter gleichem Namen fortführten.
Johann Jacob Welz war in erster Ehe mit Anna Gebhardt aus Passau verheiratet. Aus dieser Ehe gingen die Kinder Ida Berta Welz (* 4. Januar 1875) und Jakob Welz jun. hervor.
Er starb 1906 in München und wurde in Passau begraben.
Literatur
- Franz Mader, Stadtarchiv Passau: Tausend Passauer. Passau 1995, ISBN 3-924484-98-8 (S. 251)
- Dokumentation zur Familie Welz von Dipl. Ing. Heinz Jacob im Stadtarchiv Passau
- Heinz Jacob: Auf der Walz in Niederbayern hängen geblieben. In: Passauer Neue Presse vom 13. Juli 2015 (S. 20)